Kenias stellvertretender Regierungschef Uhuru Kenyatta hat überraschend bereits im ersten Wahlgang gewonnen. Dies gab die Wahlkommission Kenias am Samstag bekannt.
Der 51-jährige Sohn von Staatsgründer Jomo Kenyatta erhielt knapp 6,2 Millionen der abgegebenen Stimmen und knackte damit die erforderliche 50-Prozent-Hürde nur ganz knapp. Sein schärfster Kontrahent, Ministerpräsident Raila Odinga, kam auf rund 43 Prozent.
Odinga reagierte umgehend auf das Wahlergebnis und kündigte rechtliche Schritte an. Er hatte schon vor Tagen von Ungereimtheiten und Fälschungen gesprochen. Nachdem das elektronische Auszählsystem versagt hatte, waren die Stimmzettel per Hand ausgezählt worden.
Auf der Weltbühne gilt der Wahlsieger Kenyatta als umstritten: Er ist vom internationalen Strafgerichtshof in Den Haag angeklagt, einer der Drahtzieher hinter den schweren Ausschreitungen nach den letzten Wahlen 2007 gewesen zu sein. Kenyatta soll damals ethnische Gruppen zu Gewalt angestiftet haben. Nach der Wahl 2007 hatten sich sowohl der noch amtierenden Präsident Mwai Kibaki als auch Odinga zum Sieger erklärt. Die Folge waren monatelange blutige Ausschreitungen mit über 1200 Toten.
dpa/jp/sd - Bild: Simon Maina (afp)