Der Bürgerkrieg in Syrien hat nach Angaben der Vereinten Nationen schon mehr als eine halbe Million Kinder in die Flucht getrieben. Das UN-Kinderhilfswerk Unicef warnte am Freitag in Berlin davor, dass die Zahl in den nächsten Monaten nochmals dramatisch steigt.
Insgesamt wurden in annähernd zwei Jahren Konflikt schon mehr als eine Million Syrer aus ihrer Heimat vertrieben. Besonders betroffen vom Flüchtlingszustrom sind Nachbarländer wie Jordanien, Libanon, die Türkei und der Irak. Ursprünglich hatten die Vereinten Nationen erwartet, dass die Schwelle von einer Million Flüchtlingen erst im Sommer überschritten wird. An neuen Prognosen wird derzeit gearbeitet.
Unicef verwies darauf, dass immer mehr Kinder von ihren verzweifelten Eltern auch allein über die Grenze geschickt würden. In Syrien selbst bereite große Sorgen, dass die Wasserversorgung vielerorts nicht mehr funktioniere. Von Folgekrankheiten wie Durchfall oder Gelbsucht seien Kinder besonders bedroht.
Das Kinderhilfswerk benötigt nach eigenen Angaben bis zum Sommer etwa 150 Millionen Euro für Soforthilfe. Finanziert seien bislang lediglich 30 Millionen. "Die humanitäre Hilfe muss dringend ausgeweitet werden", sagte Unicef-Geschäftsführer Christian Schneider. "Wir können diesen Konflikt mit unserer Hilfe nicht lösen. Aber ohne diese Hilfe wäre das Leben für all diese Flüchtlinge noch viel schlimmer als es ohnehin schon ist."
dpa/mh - Bild: Elias Edouard (afp)