Die schweren Kämpfe zwischen Armee und Rebellen im Osten der Demokratischen Republik Kongo reißen nicht ab. Tausende Kongolesen seien in der Provinz Nord-Kivu auf der Flucht, darunter vor allem Frauen, Kinder und ältere Menschen, teilte die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) am Donnerstag mit.
Wer zu krank oder schwach sei, um davonzulaufen, suche Schutz in provisorischen Camps in dem Dorf Kitchanga. "In der Regenzeit wächst dort die Gefahr von verschiedenen Krankheitsausbrüchen, darunter Cholera und Lungenentzündungen", sagte MSF-Koordinator Corry Kik.
Seit vergangenem Montag hätten die Angriffe wieder zugenommen, hieß es. Viele Häuser im Zentrum von Kitchanga seien in Brand gesetzt und zerstört worden, darunter auch das MSF-Büro. Mitarbeiter der Organisation seien rund um die Uhr im Einsatz, um Verwundeten zu helfen. Bisher seien mehr als 140 Menschen verletzt und über 85 Zivilisten getötet worden.
In dem Gebiet kämpfen die kongolesischen Streitkräfte gegen die "Allianz der Patrioten für einen freien und souveränen Kongo" (APCLS). Die Miliz war zuvor von der Armee ausgerüstet worden, um die Rebellen der Bewegung M23 zu bekämpfen. Sie war dann aber ausgeschert und richtet sich nun selbst gegen die Regierung.
dpa/mh - Bild: Michele Sibiloni (afp)