Kroatien hat auch die letzte Hürde für seinen EU-Beitritt genommen und kann pünktlich am 1. Juli zum 28. Mitglied der Union werden. Voraussetzung war die Einigung des Landes mit seinem Nachbarn Slowenien über alte Bankenschulden am Donnerstag in Zagreb.
Die Außenministerien der beiden Länder billigten nach einem über 20-jährigen Streit eine Vereinbarung über alte Bankschulden Ljubljanas an Zagreb. "Wir haben uns mit unseren slowenischen Freunden geeinigt, diese Geschichte zu beenden", twitterte der kroatische Regierungschef Zoran Milanovic.
"Es gibt keine Hindernisse mehr, wir gehen gemeinsam in die EU." Sein slowenischer Amtskollege Janez Jansa teilte in Ljubljana mit, die beiden Ministerpräsidenten unterschrieben den Vertrag am 11. März. Der werde dann von seiner Regierung innerhalb eines Monats ratifiziert.
Es geht um 700 Millionen Euro Guthaben samt Zinsen, die kroatische Sparer zu Zeiten des alten Jugoslawiens bei der damaligen Ljubljanska Banka (LB) besessen hatten. Die Vereinbarung sieht vor, den Streit mit Hilfe der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in der Schweiz beizulegen. Als Folge des neuen Abkommens lässt Kroatien seine Klage gegen die LB ruhen. Im Gegenzug beginnt das slowenische Parlament mit der Ratifizierung des kroatischen EU-Beitrittsvertrags.
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