Vor dem Militärhospital Carlos Arvelo versammelten sich am Dienstagabend Hunderte Menschen. Sie konnten es nicht fassen. Der Comandante ist tot. Hugo Chávez verlor den Kampf gegen den Krebs. «Für mich war er wie einer aus meiner Familie, und er wird es bleiben. Die Regierenden in anderen Ländern sollten lernen, diese Liebe zu geben, die er uns gab», sagte die Chavista Gregoria Jiménez. Chávez hatte es immer verstanden, sich als «Vater der Nation» zu geben. Und seinen Anhänger folgten ihm. «Wir alle sind Chávez», skandierten die Menschen vor dem Hospital.
Die Nachricht vom Tod des venezolanischen Präsidenten Chavez hat vor allem in Lateinamerika große Anteilnahme ausgelöst. Mehrere Länder, darunter Argentinien, Bolivien und Kuba verhängten eine mehrtägige Staatstrauer. Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff würdigte Chávez als einen "großen Lateinamerikaner". Kuba reagierte mit Trauer auf die Todesnachricht. Für Revolutionsführer Fidel Castro sei Chávez wie ein "echter Sohn" gewesen und für Staatschef Raúl Castro ein "herzlicher Freund".
Die Vereinigten Staaten, Feindbild Nummer 1 des Verstorbenen, wollen in Venezuela die Demokratie vorantreiben. «Während Venezuela ein neues Kapitel in seiner Geschichte beginnt, engagieren sich die USA weiter für eine Politik, die demokratische Prinzipien, Rechtsgrundsätze und den Respekt für Menschenrechte unterstützt», erklärte Präsident Barack Obama am Dienstag. In dieser «herausfordernden Zeit» erneuerten die USA ihre Unterstützung für das venezolanische Volk und ihr Interesse an der Entwicklung einer konstruktiven Beziehung mit der venezolanischen Regierung, sagte Obama.
Außenminister Reynders drückte sein "Bedauern" über die Todesnachricht aus. Der Familie des Verstorbenen und dem Volk von Venezuela bekundete er sein Beileid.
In Venezuela gilt eine siebentägige Staatstrauer. Die Trauerfeier findet am Freitag statt. Daran wollen zahlreiche Staats- und Regierungschefs teilnehmen.
dpa/jp - Bild: Stringer (epa)