Soldaten aus dem Tschad wollen den afrikanischen Top-Terroristen Mokhtar Belmokhtar getötet haben. Der für das blutige Geiseldrama auf dem algerischen Gasfeld In Amenas verantwortlich gemachte Islamist sei bei einem Einsatz der Armee im Krisenstaat Mali ums Leben gekommen, teilten die tschadischen Streitkräfte am Samstag mit. Die Soldaten hätten die Hauptbasis der Islamisten im Gebirgsmassiv Adrar des Ifoghas zerstört, erklärte General Zakaria Goubongué.
Zuvor hatte der Tschad schon die Tötung Abdelhamid Abou Zeids gemeldet. Damit wären zwei der drei wichtigsten Al-Kaida-Führer Nordafrikas binnen weniger Tage getötet worden.
Die französischen Streitkräfte, die den Anti-Terror-Einsatz in Mali anführen, bestätigten die Informationen zum Tod Belmokhtars zunächst nicht. Sie hatten bereits am Freitag nach Meldungen über den Tod Abou Zeids vor voreiligen Erfolgsmeldungen gewarnt. Das Verteidigungsministerium in Paris gab am Sonntag lediglich den Tod eines dritten Soldaten bekannt. Er fiel bei Gefechten im nordmalischen Adrar-Massiv.
Einer der meistgesuchten Terroristen der Welt
Der Algerier Mokhtar Belmokhtar galt spätestens seit dem Überfall auf das Gasfeld In Amenas als einer der meistgesuchten Terroristen der Welt. Bei dem Geiseldrama waren Mitte Januar nach offiziellen algerischen Angaben mindestens 55 Menschen getötet worden, darunter viele Geiseln. Algerische Sicherheitskräfte hatten die von einem islamistischen Terrorkommando besetzte Anlage gestürmt.
Die Geiselnehmer forderten ein Ende des seit dem 11. Januar andauernden französischen Militäreinsatzes gegen die Islamisten in Mali. Ein Sprecher der Terroristen sagte damals, der Angriff sei die Strafe dafür, dass Algier französischen Militärflugzeugen Überflugrechte eingeräumt habe. Das Gasfeld In Amenas in der Sahara wurde unter anderem von den Mineralölkonzernen BP und Statoil betrieben.
Auch Abou Zeid starb angeblich in Mali. Bislang wurde seine Leiche noch nicht offiziell identifiziert. Lediglich eine gefundene Waffe sei Abou Zeid eindeutig zuzuordnen, berichtete die algerische Zeitung "El Khabar" am Wochenende unter Berufung auf Sicherheitskreise.
Abou Zeid, Belmokhtar und Abdelmalek Droukdel gelten als die drei wichtigsten Anführer der Al-Kaida im islamischen Maghreb (AQMI). Der Algerier Abou Zeid herrschte zuletzt über Timbuktu, bis die nordmalische Stadt von französischen und malischen Truppen aus Islamistenhand befreit wurde. Abou Zeid zeichnet für den Tod mehrerer westlicher Geiseln verantwortlich und soll zuletzt noch mehrere französische Zivilisten in seiner Gewalt gehabt haben.
dpa/cd - Bild: ani/afp