Je mehr sich die Positionen der USA und Russlands im Syrienkrieg annähern, desto mehr gerät Präsident Baschar al-Assad politisch in die Defensive. Der syrische Machthaber sandte am Samstag Außenminister Walid al-Muallim in den Iran, der immer noch fest zu Assad steht, um sich dessen Unterstützung zu versichern.
Der syrischen Armee gelang es unterdessen, Rebellen aus mehreren Dörfern zu vertreiben und damit die Route für den Nachschub der Truppen in der Provinz Aleppo zu öffnen. Die Opposition berichtete von zahlreichen Opfern unter den Rebellen in Aleppo, die am Samstag auch aus der Luft bombardiert worden seien. Sie hätten ihrerseits einen Hubschrauber abgeschossen, hieß es.
Iran solidarisch mit Assad-Regime
Der Iran bekräftigte seine Solidarität mit dem Assad-Regime. "Syrien hat eine legitime Regierung und einen legitimen Präsidenten, und solange das syrische Volk nicht etwas anderes gewählt hat, werden wir diesen Präsidenten und diese Regierung unterstützen", sagte Außenminister Ali-Akbar Salehi bei einer Pressekonferenz mit Al-Muallim in Teheran.
Salehi sprach sich für Verhandlungen der syrischen Regierung mit der Opposition aus und versprach Al-Muallim Teherans Hilfe in dieser Hinsicht. Muallim bedankte sich für die Unterstützung und verurteilte die Rolle der USA, der Türkei und Katars: "Das ist doch heuchlerisch von den Amerikanern, einerseits von Frieden in Syrien zu sprechen, aber gleichzeitig den Terroristen 60 Millionen Dollar zu gewähren".
US-Präsident Barack Obama und der russische Präsident Wladimir Putin hatten am Freitag am Telefon über den Bürgerkrieg in Syrien gesprochen. Sie betonten "die Notwendigkeit eines politischen Übergangs, um die Gewalt so schnell wie möglich zu beenden", wie das Weiße Haus mitteilte.
Irakische Armee unterstützt syrische Soldaten
Die irakische Armee soll syrische Soldaten bei einem Gefecht gegen Rebellen an der Grenze unterstützt haben. Aktivisten berichteten, der von den Rebellen eingenommene Grenzübergang Jarubija sei aus einem Hubschrauber der irakischen Luftwaffe heraus mit Maschinengewehren beschossen worden. Dabei seien 14 Rebellen verletzt worden. Zuvor sollen bereits Mörsergranaten vom Irak aus auf syrisches Territorium abgefeuert worden. Einige syrische Soldaten hätten Zuflucht im Irak gesucht, hieß es. Die Regierung in Bagdad sympathisiert mit dem Regime des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad.
Nach Angaben der Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter kamen am Freitag in Syrien rund 160 Menschen ums Leben, darunter 37 Angehörige der Regierungstruppen und 63 Rebellen. Am Samstag zählten Regimegegner bis zum Nachmittag 50 Tote. In der vergangenen Woche starben durch den Bürgerkrieg laut einer Zählung der Allgemeinen Kommission für die syrische Revolution 887 Menschen. Die getöteten Soldaten sind in dieser Zahl nicht enthalten.
dpa/cd - Bild: Atta Kenare (afp)