Mit einer halben Million gesammelter Unterschriften aus 200 Ländern hat die Umweltstiftung World Wide Fund (WWF) Thailands Regierung aufgefordert, den Elfenbeinhandel im Land zu verbieten.
Kurz vor Beginn der internationalen Artenschutzkonferenz in Bangkok überreichten World Wide Fund-Vertreter Premierministerin Yingluck Shinawatra am Mittwoch die Petition.
"Wir werden das Thema sorgfältig prüfen und überlegen, wie wir helfen können", sagte Yingluck, die die Konferenz am Sonntag eröffnen soll.
In Belgien unterzeichneten 18.455 Menschen die Petition. Das Dokument hatte die belgische WWF-Sektion am Dienstag in Brüssel einer Vertreterin der thailändischen Botschaft überreicht.
Schlupfloch für Schmuggler
Auch in Thailand ist gemäß dem Washingtoner Artenschutzabkommen (Cites) der Import von Elfenbein verboten. Einheimisches Elfenbein darf aber verkauft werden - aus Sicht von Artenschützern ein Schlupfloch für Schmuggler. In Afrika fallen Wilderern nach WWF-Angaben inzwischen jährlich etwa 30.000 Elefanten zum Opfer. Die Organisation forderte die Vertragsstaaten des Artenschutzabkommens auf, Thailand mit Handelsbeschränkungen und Sanktionen zu belegen, falls das Land den illegalen Handel mit afrikanischem Elfenbein nicht bekämpft.
Thailand ist auch wegen seiner vielen chinesischen Touristen so bedeutend. In China sei Elfenbein insbesondere in der aufstrebenden Mittelschicht ein Statussymbol. "In Thailand gibt es offiziell etwa 1500 Elefantenbullen, die dem Markt nicht einmal 100 Stoßzahnpaare pro Jahr liefern. Trotzdem handeln mehr als 5000 Geschäfte mit Produkten aus Elfenbein", sagte WWF-Sprecher Janpai Ongsiriwittaya. "Das passt nicht zusammen." Zu den prominenten Unterzeichnern der Petition zählt auch Hollywoodstar Leonardo DiCaprio.
In Bangkok debattieren vom 3. bis 14. März Vertreter aus mehr als 170 Staaten über Beschränkungen und Verbote beim Handel von Tieren und Pflanzen sowie von deren Produkten. Das Washingtoner Abkommen listet rund 35.000 Arten. Elfenbein darf seit 1989 nicht mehr international gehandelt werden. Es gab jedoch in den vergangenen Jahren begrenzte Ausnahmegenehmigungen für einzelne afrikanische Staaten, in deren Folge nach Angaben von Tierschützern der Schmuggel stark aufflammte.
dpa/belga - Bild: Kristof Van Accom (belga)