Der neue US-Außenminister John Kerry hat sich zum Auftakt seines Deutschland-Besuchs für eine weitere Stärkung der transatlantischen Beziehungen ausgesprochen. "Wir sind enger miteinander verbunden als je zuvor", sagte er am Dienstag bei einer Diskussionsrunde mit Jugendlichen in Berlin. Die USA und Europa zusammen hätten "riesige Möglichkeiten", gerade auch auf wirtschaftlichem Gebiet. Im Sommer sollen die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA beginnen.
Nach der Begegnung mit den Jugendlichen standen Treffen Kerrys mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Außenminister Guido Westerwelle (FDP) auf dem Programm. Dabei dürfte es auch um den geplanten Abzug der internationalen Kampftruppen aus Afghanistan und der Nahost-Konflikt gehen.
Zudem war eine erste Begegnung Kerrys mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow geplant, der dazu extra nach Berlin kommt. Wichtigstes Thema dürfte der Syrien-Konflikt sein. Auch der Streit über einen Erlass Russlands, der US-Familien die Adoption von russischen Waisenkindern verbietet, könnte eine Rolle spielen.
Der 69-jährige Kerry ist seit Anfang Februar im Amt. Der einstige demokratische Präsidentschaftskandidat ist der Nachfolger von Außenministerin Hillary Clinton. Am Dienstagabend reist Kerry nach Paris weiter. Am Montagabend hatte Kerry das Holocaust-Mahnmal in der Nähe des Brandenburger Tors besucht.
Westerwelle wertete Kerrys Besuch als Bekenntnis zur transatlantischen Partnerschaft. Dies zeige, "dass all diejenigen falsch liegen, die meinen, Amerika hätte Europa abgeschrieben", sagte er dem "Bonner General-Anzeiger" (Dienstag).
dpa/est - Bild: Hannibal Hanschke (afp)