Der inhaftierten ukrainischen Oppositionspolitikerin Julia Timoschenko droht die Rückverlegung von einer Klinik ins Straflager. Eine Ärztekommission teilte am Freitag mit, die kranke Ex-Regierungschefin (52) bedürfe keiner weiteren Behandlung im Krankenhaus. Alle Therapiemaßnahmen seien den Anordnungen der Ärzte gemäß umgesetzt worden. Eine Fortsetzung könne sogar kontraproduktiv sein.
An diesem Montag sollen erstmals seit zwei Monaten wieder Spezialisten der Berliner Charité Timoschenko untersuchen, wie der Gefängnisdienst mitteilte. "Über den Gesundheitszustand von Frau Timoschenko äußern wir uns nicht", sagte eine Charité-Sprecherin der Nachrichtenagentur dpa. Die Behandlung finde in enger Abstimmung zwischen deutschen und ukrainischen Ärzten statt.
Präsident Viktor Janukowitsch (62) forderte derweil live im Fernsehen, die Überwachungskameras in Timoschenkos Krankenzimmer zu entfernen. Wenige Stunden später kündigte der Gefängnisdienst an, die Kameras abzumontieren, gegen die Timoschenko seit mehreren Wochen protestiert hatte. Wegen eines Bandscheibenvorfalls ist sie seit Mai 2012 in der Klinik in Charkow. Im Oktober 2011 war sie in einem umstrittenen Prozess wegen Amtsmissbrauchs zu sieben Jahren Haft verurteilt worden.
dpa/mh