Papst Benedikt XVI. erwägt "Präzisierungen" zu der im März anstehenden Wahl seines Nachfolgers. Es geht um die offene Frage, ob die Papstwahl bereits vor dem 15. März beginnen sollte.
Von einem möglichen Apostolischen Schreiben (Motu proprio) des Papstes, der am 28. Februar zurücktreten wird, berichtete Vatikan-Sprecher Federico Lombardi am Mittwoch in Rom. "Ich weiß nicht, ob er es dabei für notwendig ansehen wird, auch die Frage des Konklave-Beginns genauer zu fassen", sagte Lombardi.
Das Konklave zur Wahl des Oberhaupts der Katholiken könnte schon vor Ablauf der üblichen Frist von 15 Tagen nach Beginn der Sedisvakanz ("leerer Stuhl Petri") beginnen, hatte Lombardi am Samstag erklärt. Die vorgesehene Frist von 15 bis 20 Tagen bis zum Beginn des Konklave soll den wahlberechtigten Kardinälen Zeit geben, um aus aller Welt nach Rom zu reisen. Da Benedikt seinen Rücktritt früh angekündigt hatte, könnten sich die 117 wahlberechtigten Kardinäle auf eine baldige Anreise einstellen.
Die Kurienkardinäle in Rom müssten nach den vatikanischen Regeln zwar 15 Tage auf die anderen Purpurträger aus aller Welt warten, erläuterte der Vatikan-Historiker Ambrogio Piazzoni am Mittwoch in Rom. "Das kann aber bedeuten, dass nicht mehr abgewartet werden muss, sobald die anderen Kardinäle in Rom sind." Damit könnte die Papstwahl auch vor dem 15. März beginnen. Für jeden wahlberechtigten Kardinal ist die Teilnahme Pflicht, es sei denn, etwa Krankheit hindert ihn.
Benedikt hatte am 11. Februar überraschend angekündigt, zum 28. Februar zurückzutreten. Unmittelbar danach hatte es geheißen, bis Ostern solle es ein neues Kirchenoberhaupt geben. Benedikt (85) ist der erste Papst der Neuzeit, der sein Amt freiwillig aufgibt.
dpa - Archivbild: Vincenzo Pinto (afp)