Zwei russische Flugzeuge mit humanitären Hilfsgütern sind am Dienstag von Moskau nach Syrien abgeflogen.
Russland liefert 46 Tonnen Hilfsgüter ins Bürgerkriegsland Syrien, darunter Decken, Betten und Lebensmittel. "Zwei Transportmaschinen sind vom Flugplatz Ramenskoje bei Moskau nach Latakia abgeflogen", sagte die Gesprächspartnerin der Agentur RIA Novosti. Es handelt sich um Zelte, Stromerzeuger, Geschirr, Campingmöbel (35 Tonnen) und Lebensmittel (elf Tonnen).
Auf dem Rückweg sollen die Maschinen russische Bürger mitnehmen. Es wurde auch mitgeteilt, dass Russen und Bürger anderer GUS-Länder, die Syrien verlassen wollen, mit denselben Maschinen abfliegen können. Mehrere Kriegsschiffe blieben weiter vor der syrischen Küste, meldete die Agentur Interfax unter Berufung auf das Verteidigungsministerium. Sie sollen im Notfall russische Bürger retten.
Heftige Kämpfe um weiteren Militärflughafen in Aleppo
Syrische Rebellen und Regierungstruppen haben sich heftige Kämpfe rund um den Militärflughafen Kowaires geliefert. Die Rebellen griffen den seit Tagen umkämpften Flughafen, der in der Provinz Aleppo liegt, aus mehreren Himmelsrichtungen an. In den vergangenen Tagen hatten die Gegner von Präsident Baschar al-Assad bereits mehrere Stützpunkte der Luftwaffe und der Luftabwehr in der Provinz überrannt.
Die Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter berichtete am Dienstag außerdem, mehrere Rebellenbrigaden hätten die Regierungstruppen bei Tel Aran im Südwesten der Stadt Aleppo aufgehalten. Die Soldaten seien entsandt worden, um einer Einheit beizustehen, die mit der Verteidigung des zivilen Flughafens von Aleppo betraut ist. An dieser Operation seien auf Seiten der Rebellen auch Kämpfer der islamistischen Al-Nusra Front beteiligt gewesen.
Bei einem Raketenangriff der syrischen Armee auf die Wirtschaftsmetropole Aleppo sind mindestens 50 Menschen getötet worden. Das berichten mehrere Medien unter Berufung auf Oppositionsquellen. Von dem Anschlag, der bereits am Montagabend stattfand, sei vor allem ein von Rebellen besetztes Stadtviertel von Aleppo betroffen gewesen. Nähere Einzelheiten sind nicht bekannt.
In Syrien herrscht seit März 2011 Bürgerkrieg. Nach UNO-Angaben sind inzwischen rund 60.000 Menschen getötet worden. Zwei Flugzeuge des russischen Zivilschutzministeriums hatten bereits Ende Januar 77 russische Bürger, darunter 27 Kinder, zurück nach Russland gebracht.
Schätzungen zufolge leben in Syrien Zehntausende Russen. Moskau ist ein enger Partner von Machthaber Baschar al-Assad.
dpa/orf/rianovosti/jp/mh - Bild: Khalil Mazraawi (afp)