Die Dreistern-Konserven GmbH & Co. KG aus dem brandenburgischen Neuruppin teilte auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa mit, dass "in dem Produkt mit der Bezeichnung Rindergulasch 540g Omnimax und dem Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) 05.11.2015 Spuren von Pferde-DNA nachgewiesen" worden seien. Bisher stehen französische Hersteller im Fokus der Pferdefleisch-Debatte.
"Im Sinne des Verbraucherschutzes wird der Rückruf von am Standort Neuruppin produzierten Rindergulasch-Produkten eingeleitet", heißt es in einer Stellungnahme der Dreistern-Konserven GmbH & Co. KG, die der dpa am Freitagabend vorlag. Vertrieben worden sei das Produkt über Filialen verschiedener Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels. Betroffene Waren seien bereits vorsorglich aus dem Sortiment der Händler genommen worden. Verbraucher hätten die Möglichkeit, das Produkt in dem Laden zurückzugeben, in dem sie es gekauft haben.
"Es handelt sich bei dem Produkt um ein sicheres, in keiner Weise die Gesundheit der Verbraucher beeinträchtigendes Lebensmittel", betonte der brandenburgische Hersteller. Der Rückruf erfolge als reine Vorsichtsmaßnahme. Die nachgewiesenen Spuren von Pferde-DNA könnten "im Rahmen der Fleischverarbeitung bereits durch die Nutzung gemeinsamer Schlachthäuser oder Transportbehälter entstanden sein".
Tests in Belgien negativ
Der Pferdefleischskandal weitet sich immer weiter aus. Bislang wurde falsch etikettiertes Fleisch in insgesamt 16 europäischen Ländern nachgewiesen werden, darunter sind auch Dänemark, Österreich und Norwegen.
In Belgien verliefen bisher alle Tests negativ. Kontrolleure des Wirtschaftsministeriums und der Lebensmittelbehörde AFSCA machen umfassende Untersuchungen an Fertiggerichten. Am Montag werden neue Ergebnisse erwartet.
In den Niederlanden hat die Polizei eine Fleischfabrik in der Provinz Nord-Brabant lahmgelegt. Hier soll Rind wissentlich günstigeres Pferdefleisch beigemischt worden sein.
EU-Gesundheitskommissar Tonio Borg warnt vor Panikmache. Bisher gehe es in dem Skandal um Falschetikettierung und nicht um ein Problem der Lebensmittelsicherheit. Allerdings sind in England erste Pferde in einem Schlachthof aufgetaucht, denen verbotene Schmerzmittel verabreicht worden waren.
dpa/belga/alk/sh - Bild: Erik Van 'T Woud (afp)