Nach der Eroberung der syrischen Kleinstadt Al-Schadadi sollen Rebellen dort Dutzende von Angestellten einer staatlichen Öl-Firma getötet haben. Das berichtete am Freitag das syrische Nachrichtenportal "Al-Hakika", das dem Regime von Präsident Baschar al-Assad nahesteht. Hunderte von Zivilisten seien zudem von Angehörigen der islamistischen Al-Nusra-Front verschleppt worden.
Die Islamisten-Brigade berichtete ihrerseits, die "Gotteskrieger" hätten Al-Schadadi am Donnerstag nach einer dreitägigen Schlacht vollständig unter ihre Kontrolle gebracht. Während der Kämpfe starben nach Informationen der Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter 40 Angehörige der Al-Nusra-Front, unter ihnen mehrere Kuwaiter und Iraker. Die Regierungstruppen sollen etwa 150 Mann verloren haben.
Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) schätzt, dass während der Kämpfe in den vergangenen Tagen rund 40.000 Menschen aus Al-Schadadi in die Provinzhauptstadt Al-Hassake geflohen sind.
Die Rebellen sind derweil in mehreren Provinzen auf dem Vormarsch. In der Provinz Daraa nahmen sie nach Angaben von Regimegegnern den Militärstützpunkt Al-Sahwa ein. Zuvor hatten Revolutionäre in der Provinz Idlib zwei Kampfflugzeuge abgeschossen. Obwohl die meisten Brigaden autark operieren, steigt die Professionalität der Rebellen. Anfang der Woche hatte die Brigade "Morgenröte des Islam" ein Video veröffentlicht, das eine Unterweisung ihrer Kämpfer in der Benutzung von Panzerfäusten zeigt.
Am Donnerstag waren in Syrien laut Syrischer Menschenrechtsbeobachter 220 Menschen getötet worden. Am Freitag zählten Aktivisten bis zum Nachmittag 42 Tote.
dpa