Italien, Griechenland und Albanien haben am Mittwoch in Athen ein zwischenstaatliches Abkommen über eine Gaspipeline durch die Adria unterzeichnet, wie das griechische Außenministerium mitteilte. Durch die 1,5 Milliarden Euro teure Trans-Adriatische-Pipeline (TAP) soll Erdgas aus Aserbaidschan nach Europa transportiert werden.
Gebaut wird die seit längerem geplante, gut 500 Kilometer lange Leitung vom Osten Griechenlands über Albanien durch die Adria nach Süditalien allerdings nur, wenn das Konsortium eine Lieferzusage für Gas aus Aserbaidschan erhält.
Dabei ist das TAP-Konsortium aus Eon Ruhrgas (15 Prozent), der norwegischen Statoil und der schweizerischen EGL (jeweils 42,5 Prozent) in Konkurrenz mit dem Projekt der Nabucco-West-Gaspipeline. Nabucco West sieht den Transport des Erdgases aus Aserbaidschan ab der türkisch-bulgarischen Grenze bis nach Österreich vor.
Das Shah-Deniz-Konsortium unter der Führung von BP will sich bis Mitte diesen Jahres für eines der beiden Projekte entscheiden. In dem Gasfeld "Shah Deniz II" unter dem Kaspischen Meer sind riesige Erdgasvorkommen entdeckt worden. Gefördert werden könnten Schätzungen zufolge jährlich bis zu 20 Milliarden Kubikmeter.
dpa/rkr - Bild: Aris Messinis (afp)