Papst Benedikt XVI. nimmt nach seiner Rücktrittankündigung weiter Termine wahr. Dazu gehörten Treffen mit Bischöfen und ausländischen Staatsgästen, teilte Vatikansprecher Federico Lombardi am Dienstag mit.
Am Mittwoch ist zum Beginn der Fastenzeit eine große Feier mit dem Papst geplant. Das werde voraussichtlich seine letzte große öffentliche Zeremonie sein. Wegen des erwarteten Andrangs wurde die Feier in den Petersdom verlegt.
Gelegenheit zu einer öffentlichen Verabschiedung gebe es bei einer letzten Generalaudienz am 27. Februar auf dem Petersplatz, so der Vatikansprecher.
Lombardi betonte nochmals, dass der Papst sich nicht aufgrund einer akuten Erkrankung zum Rücktritt entschlossen habe. Auch die Operation vor mehreren Monaten habe keinerlei Bedeutung für seine Entscheidung gehabt, sagte Lombardi. Benedikt XVI. hatte sich vor mehreren Monaten die Batterien seines Herzschrittmachers ersetzen lassen. Dies sei ein absolut normaler Routine-Eingriff gewesen. Den Herzschrittmacher habe Joseph Ratzinger bereits seit langer Zeit gehabt. Den Grund für seinen angekündigten Rücktritt habe Benedikt genannt. Der Papst habe wahrgenommen, wie die Kräfte mit dem Alter schwächer werden.
Unterdessen gab Lombardi bekannt, dass die von Benedikt XVI. in Angriff genommene vierte Enzyklika nicht mehr rechtzeitig zum Ende seines Pontifikats am 28. Februar fertig wird. Das Werk sei noch nicht so weit, dass es bis zum Monatsende veröffentlicht werden könnte. Benedikt hatte seine vierte Enzyklika - über den Glauben - in dem von ihm ausgerufenen Jahr des Glaubens begonnen. Man werde die Überlegungen des scheidenden Papstes zum Glauben wahrscheinlich in einer anderen Form verbreiten.
Warum Benedikt sein Amt um genau 20 Uhr aufgibt
Vatikan-Sprecher Federico Lombardi hat am Dienstag auch die Frage vieler Beobachter beantwortet, warum denn Benedikt XVI. am 28. Februar genau um 20.00 Uhr sein Amt abgibt. Das habe nichts mit juristischen oder sonstigen Gründen zu tun, erläuterte Lombardi vor Journalisten in Rom. Vielmehr ende um diese Uhrzeit normalerweise der Arbeitstag des Heiligen Vaters.
dpa/br/dlf/okr - Bild: Danilo Schiavella (epa)