Nach drei Tage langen Protesten hatte die islamistische Ennahda-Partei zu einer Gegendemonstration aufgerufen. Hunderte Anhänger der regierenden Islamisten gingen am Samstag in Tunis auf die Straße.
Viele Tunesier werfen der Partei vor, für das Attentat auf den Oppositionspolitiker Chokri Belaïd verantwortlich zu sein. Ennahda-Politiker hatten das zurückgewiesen. Einige Demonstranten schwenkten schwarze Fahnen der radikalen Islamisten. Andere hatten die tunesische Flagge dabei. Demonstranten skandierten: "Die Menschen wollen weiter Ennahda" oder "Die Revolution geht weiter."
Als Reaktion auf das Attentat und die folgenden Proteste hält Ministerpräsident Hamadi Jebali weiter an der Bildung einer Expertenregierung fest, obwohl die regierende Ennahda-Partei das ablehnt. Dies sei der beste Weg, um dem Land weitere Spannungen zu ersparen, sagte Jebali. Nach dem Generalstreik vom Freitag öffneten am Samstag wieder Geschäfte und Restaurants.
dpa/mh - Bild: Fethi Belaid (afp)