In Ägypten ist nach einer weiteren Krawallnacht wieder Ruhe eingekehrt. Wie am Samstag aus Sicherheitskreisen verlautete, wurden bei Ausschreitungen in fünf Provinzen insgesamt 93 Menschen festgenommen - die meisten in Gharbija, wo die Industriestadt Mahalla sowie die Stadt Tanta liegen.
Ein Aktivist aus Tanta war erst vor wenigen Tagen beerdigt worden. Er soll nach Angaben ägyptischer Medien in Polizeigewahrsam gefoltert worden sein. Landesweit prangerten die Demonstranten die Polizeigewalt und den autoritären Führungsstil der Regierung an.
Bei den gewaltsamen Zusammenstößen zwischen der Polizei und Gegnern der regierenden Islamisten vor dem Präsidentenpalast in Kairo, in Alexandria sowie in anderen Städten wurden mehr als 120 Menschen verletzt. Unter ihnen seien auch sechs Polizeioffiziere, teilten Sicherheitsbehörden mit. Einer sei von Kugeln an Brustkorb und Schulter verletzt worden.
Nach dem zweiten Jahrestag der "Revolution des 25. Januar", die 2011 zum Sturz von Langzeitpräsident Husni Mubarak und seiner Regierung geführt hatte, gab es in Ägypten die schlimmsten Ausschreitungen seit dem Amtsantritt Mursis. Seither dauern die Proteste an.
dpa/mh - Bild: Ahmed Mahmoud (afp)