Das EU-Parlament hat in einer einschneidenden Reform der EU-Fischereipolitik für einen Stopp der Überfischung gestimmt. Die EU-Länder werden nach dem Votum der Volksvertretung vom Mittwoch ab 2015 zu einer nachhaltigen Fischerei verpflichtet. Das bedeutet, dass nur soviel Fisch gefangen werden darf, wie nachgewachsen ist.
Allerdings ist diese Abstimmung des Parlaments noch nicht endgültig. Mit den EU-Regierungen muss noch verhandelt werden.
Verboten werden auch verschwenderische Rückwürfe. Fast ein Viertel der gefangenen Fische (1,9 Millionen Tonnen pro Jahr) wird tot oder lebendig ins Meer zurückgeworfen, weil die Fische keinen Handelswert haben, oder um Quoten einzuhalten. So sollen sich die stark verringerten Fischbestände bis 2020 erholen können. Parlamentarier sprachen von einem "historischen Tag für unsere Meere". Mit dem Abstimmungsergebnis sei sichergestellt, dass es eine ehrgeizige Reform der Fischereipolitik geben kann. Die Reform soll ab 2014 in Kraft treten. Nach Kommissionsangaben sind fast 70 Prozent der Fischbestände in der EU zur Zeit überfischt.
Die größten Fischfang-Nationen in Europa sind Dänemark, Spanien, Großbritannien und Frankreich (in dieser Reihenfolge). Nach dieser Abstimmung steht ein Trialog mit der EU-Kommission und den EU-Regierungen an, um über die strittigen Punkte zu verhandeln. Die Gespräche werden nach Angaben der Diplomaten mindestens sechs Monate dauern.
dpa/mh - Illustrationsbild: Everett Kennedy Brown (epa)