Der japanischen Fluggesellschaft Japan Airlines (JAL) kommt der Ausfall von Boeings "Dreamliner" teuer zu stehen. Allein im Zeitraum 16. Januar bis Ende März sei ein Einnahmeausfall von 1,1 Milliarden Yen (8,7 Millionen Euro) zu erwarten, teilte das Unternehmen am Montag mit. Dennoch hob JAL die Gewinnprognose für das noch bis 31. März laufende Geschäftsjahr 2012/2013 um 16,4 Prozent auf 163 Milliarden Yen (1,3 Milliarden Euro) an. Dazu trage vor allem die Nachfrage auf Strecken nach Europa, die USA und nach Südostasien bei. Der Umsatz dürfte sich auf 1,23 Billionen Yen belaufen, 1,1 Prozent mehr als zuvor erwartet.
Nach dem Brand in einem "Dreamliner" von JAL und einer Notlandung wegen einer geschmorten Batterie eines Jets des heimischen Konkurrenten ANA hatten die Luftfahrtbehörden Mitte Januar ein Flugverbot für Boeings jüngstes Flugzeugmodell verhängt. Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NTSB versucht mit Experten von Boeing, die Ursachen für die Zwischenfälle zu finden. Wie lange die Boeing 787 am Boden bleibt, ist noch nicht abzusehen. JAL entschied am Montag, den Betriebsstart auf der mit dem "Dreamliner" geplanten Route zwischen dem Flughafen Narita nahe Tokio und Helsinki zu verschieben.
Auch auf anderen internationalen Strecken seien Änderungen wegen des Ausfalls des Langstreckenfliegers nötig. Nach der erfolgreichen Sanierung des Unternehmens war JAL im September an die Börse zurückgekehrt. Es war vergangenes Jahr weltweit der zweitgrößte Börsengang nach dem Debüt von Facebook und zugleich eine der erfolgreichsten Sanierungen in Japan seit Jahren.
dpa/jp - Bild: Yoshikazu Tsuno (afp)