Nach dem israelische Luftangriff haben die USA Syrien vor Waffenlieferungen an die israelfeindlichen Hisbollah-Milizen im Libanon gewarnt. "Syrien sollte die Region nicht weiter destabilisieren, etwa mit der Lieferung von Waffen an die Hisbollah", sagte Ben Rhodes, der stellvertretende nationale Sicherheitsberater, am Donnerstag in Washington. Zudem würden die USA sehr genau die syrischen Chemiewaffen überwachen, fügte er vor Journalisten hinzu. Rhodes antwortete auf Fragen im Zusammenhang mit den jüngsten Spannungen zwischen Syrien und Israel.
Syrien drohte Israel wegen des Luftangriffs mit Vergeltung. Es gebe die "Möglichkeit eines Überraschungsschlags", sagte der syrische Botschafter im Libanon, Ali Abdel Karim Ali, am Donnerstag nach Berichten des Hisbollah-Fernsehsenders Al-Manar. Ziel der israelischen Kampfjets war offenbar ein Konvoi mit syrischen Waffen für die israelfeindliche Hisbollah-Miliz im Südlibanon. Das zumindest wurde aus den USA berichtet.
Dagegen meldeten syrische Staatsmedien, der Angriff habe einem militärischen Forschungszentrum in der Nähe von Damaskus gegolten. Zwei Menschen seien dabei getötet, fünf weitere verletzt worden. Aus Israel gab es offiziell keinen Kommentar.
Das Außenministerium in Damaskus bestellte wegen des Angriffs den Leiter der UN-Beobachtermission auf den Golanhöhen ein. "Syrien hat ihm eine offizielle Beschwerde an die Vereinten Nationen übergeben, die den Verstoß gegen das Entflechtungsabkommen von 1974 betrifft", berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Sana.
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon zeigte sich besorgt und rief alle Beteiligten dazu auf, weitere Spannungen in der Region zu vermeiden und internationales Recht sowie die Souveränität der Staaten zu respektieren. Den Vereinten Nationen lägen bislang allerdings noch keine detaillierten Informationen zu dem Luftangriff vor, sagte Ban. "Wir können noch nicht unabhängig bestätigen, was genau passiert ist."
dpa/est