Fast vier Monate nach dem Tod von König Sihanuk haben am Freitag in Kambodscha die Feierlichkeiten zur Einäscherung begonnen. Tausende Menschen standen an den Straßen der Hauptstadt Phnom Penh, wo der Sarg in einer Prozession vom Palast zu einer aufwendig gebauten Verbrennungsstätte gebracht wurde. Die eigentliche Einäscherung findet am Montag statt. Hinter dem Sarg gingen Sihanuks Witwe Monineath und sein Sohn, König Sihamoni.
Sihanuk wurde als Vater der Nation verehrt. Er prägte die Geschicke des Landes über Jahrzehnte, nicht ohne Kontroversen: Zeitweise war er Sozialist, dann Kommunist. Im Vietnamkrieg stand er erst auf der Seite der USA, dann der Vietnamesen. Sihanuk wurde mal Premierminister, mal Präsident.
Aus dem Exil ließ er sich in den 1970er Jahren mit dem Schreckensregime der Roten Khmer ein. Er verbrachte viele Jahre in Vietnam, China und Nordkorea. Anfang der 1990er Jahre kehrte er in seine Heimat zurück. Im Jahr 2004 dankte Sihanuk aus gesundheitlichen Gründen ab. Im Oktober vergangenen Jahres starb er kurz vor seinem 90. Geburtstag in Peking.
dpa/est - Bild: Tang Chhin Sothy (afp)