Vertreter aus 59 Staaten sind am Mittwoch im arabischen Emirat Kuwait zusammengekommen, um über die Hilfe für mehr als drei Millionen syrische Flüchtlinge und Vertriebene zu sprechen. Anders als bei anderen Flüchtlingskrisen geht es nicht nur darum, Spendengelder zu sammeln, sondern auch um die Frage, wer sie verteilen soll.
Die Opposition hatte den Vereinten Nationen vorgeworfen, indem sie das Regime von Präsident Baschar al-Assad mit der Verteilung von Hilfsgütern betraue, verlängere sie nur dessen politisches Überleben.
Auch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon nimmt an der Konferenz teil. Der Emir von Kuwait, Scheich Sabah Al-Ahmed al-Sabah, sagte in seiner Eröffnungsrede, nicht nur die aktuelle Situation in Syrien sei furchtbar, auch die Zukunftsaussichten des Landes seien schlecht.
"Wir legen großen Wert darauf, dass die Einheit des Landes erhalten bleibt", betonte er. Bei dem Treffen in Kuwait wollen die Vereinten Nationen mehr als eine Milliarde Euro sammeln, um den Millionen Menschen zu helfen, die unter dem Bürgerkrieg leiden. Der Syrien-Sondergesandte Brahimi warnte unterdessen vor einem Zerfall des Bürgerkriegslandes. Bei einer Sitzung des Sicherheitsrates forderte er das Gremium zum Handeln auf.
Mehr als 700.000 syrische Flüchtlinge in Nachbarländern
Seit dem Frühjahr 2012 sind Hunderttausende Syrer wegen der gewaltsamen Auseinandersetzungen aus ihrem Land geflohen. Die meisten haben sich in die Nachbarstaaten gerettet. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) hat in der Region Ende Januar rund 587.000 Flüchtlinge registriert, rund die Hälfte von ihnen sind Kinder und Jugendliche. Zusammen mit den Menschen, die noch auf die Registrierung in den Camps warten, sind es mehr als 700.000 Flüchtlinge. Damit hat sich ihre Zahl seit Mai 2012 mehr als verzehnfacht.
Die Aufnahmeländer im Einzelnen:
- Jordanien: rund 171.000
- Türkei: rund 163.100
- Libanon: rund 159.000
- Irak: rund 79.500
- Ägypten: rund 14.400
dpa/sh Bild: afp