Ein Berufungsgericht hat den Sanierungsplan von PSA Peugeot Citroën gestoppt. Die Richter verlangten, dass bei dem ebenfalls betroffenen Tochterunternehmen Faurecia Intérieurs Industries zunächst Beratungsverfahren mit Arbeitnehmervertretern eingeleitet werden müssten. Dies werde nun unverzüglich geschehen, kündigte PSA am Dienstag an.
In Paris und an anderen PSA-Standorten protestierten erneut Hunderte Mitarbeiter gegen die Sparpläne in der Autoindustrie. Auch Beschäftigte des Autobauers Renault schlossen sich an.
Über den Sanierungsplan will PSA Peugeot Citroën in Frankreich mehr als 8000 Stellen streichen. Ein Werk bei Paris soll komplett geschlossen werden. Der Autobauer leidet extrem unter seiner Abhängigkeit vom schrumpfenden europäischen Markt. 2012 brach der Absatz gegenüber dem Vorjahr um 16,5 Prozent auf 2,97 Millionen Fahrzeuge ein.
Bis 2014 rechnet PSA mit monatlichen Verlusten in dreistelliger Millionenhöhe. Die auf Fahrzeugkredite spezialisierte Finanzsparte von PSA ist auf staatliche Garantien in Milliardenhöhe angewiesen. Als Gegenleistung muss der Konzern staatliche Kontrollen der Sanierungsbemühungen akzeptieren. Insgesamt beschäftigte der Konzern nach eigenen Angaben Ende Juni 2012 etwa 120.000 Menschen im Autobereich.
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