Nach monatelangen Protesten und Demonstrationen diskutiert das französische Parlament seit Dienstag über die Ehe auch für homosexuelle Paare. Besonders umstritten ist das geplante Adoptionsrecht für Schwule und Lesben, das im Entwurf der sozialistischen Regierung von Premierminister Jean-Marc Ayrault vorgesehen ist.
Zu dem Vorhaben hat die Opposition mehr als 5300 Änderungsanträge eingebracht. Deswegen hat das Parlament bis zum 10. Februar durchgängig Sitzungstage anberaumt - einschließlich Wochenenden und Nachtsitzungen. Anschließend muss das Gesetz noch durch den Senat.
Justizministerin Christiane Taubira brachte den Entwurf am Dienstag für die Regierung ein. Zentral ist ein neuer Paragraf 143 im Gesetzbuch Code civil, wonach Ehen geschlossen werden "von zwei Personen unterschiedlichen Geschlechts oder gleichen Geschlechts".
Vor allem gegen das Adoptionsrecht gingen in den vergangenen Monaten Hunderttausende Menschen in Frankreich auf die Straße. Auch die Befürworter mobilisierten für eine zentrale Kundgebung. Nach jüngsten Umfragen sind 63 Prozent der Franzosen für die Homo-Ehe, ein Adoptionsrecht für Schwule und Lesben wollen 49 Prozent.
dpa/mh - Bild: Kenzo Tribouillard (afp)