Friedensnobelpreisträger Mohammed ElBaradei teilte am Montag über den Kurznachrichtendienst Twitter mit: "Bevor der Präsident die Verantwortung für das jüngste Blutvergießen übernimmt und verspricht, eine Regierung der Nationalen Rettung und ein unabhängiges Gremium zur Abänderung der Verfassung zu bilden, ist jeder Dialog reine Zeitverschwendung."
Der linke Politiker Hamdien Sabahi forderte den Islamisten auf, die Gewalt zu beenden und den Willen der Menschen zu achten. Grundlage für einen ernsthaften nationalen Dialog seien zudem politische Lösungsangebote und nicht strikte Sicherheitsmaßnahmen.
Mursi ruft Ausnahmezustand in drei Städten aus
Nach Krawallen mit Dutzenden von Toten hat Ägyptens Präsident Mohammed Mursi für 30 Tage den Ausnahmezustand für mehrere ägyptische Städte angeordnet. In Port Said, Suez und Ismailia gilt von Montag an auch eine Ausgangssperre zwischen 9 Uhr abends und 6 Uhr morgens, wie das islamistische Staatsoberhaupt am Sonntagabend in einer vom Staatsfernsehen übertragenen Rede verkündete.
In Port Said hatte es am Wochenende bei Ausschreitungen Dutzende Tote gegeben. Auch in der Stadt Suez waren bei Krawallen am Freitag mehrere Menschen ums Leben gekommen.
In Kairo lieferten sich auch am Montag Demonstranten und die Polizei Straßenschlachten. Nahe dem zentralen Tahrir-Platz warfen Anhänger der Opposition Steine auf Sicherheitskräfte. Die Beamten setzten Tränengas ein.
dpa/dradio/jp - Bild: Ahmed Mahmoud (afp)