Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Teheran vorgeworfen, einen neuen Holocaust anzustreben. "Die iranische Führung leugnet Tag für Tag die Schoah, vor den Vereinten Nationen und auf jeder anderen Bühne, während sie einen neuen Holocaust vorbereitet - die Zerstörung des jüdischen Staates", sagte Netanjahu am Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts.
"Um dieses Ziel zu verwirklichen, befinden sie sich in einem ständigen Rennen um eine Aufrüstung mit Atomwaffen", sagte der 63-jährige Regierungschef am Sonntag während der Kabinettssitzung in Jerusalem.
Anders als während des Holocausts habe das jüdische Volk jedoch heute seinen eigenen Staat mit einer Armee und könne sich deshalb verteidigen. "Wir nehmen die (iranischen) Drohungen nicht auf die leichte Schulter und wir werden sie verhindern", sagte er. "Dies ist heute unsere wichtigste Aufgabe als Regierung und als Volk."
Die israelische Zeitung "Jediot Achronot" berichtete am Sonntag unter Berufung auf westliche Geheimdienstexperten, 2013 werde nicht das Entscheidungsjahr im Atomstreit werden. Man rechne damit, dass der Iran frühestens in zwei Jahren die Fähigkeit zum Bau einer Atombombe habe. Netanjahu hatte gewarnt, Teheran könne die entscheidende "rote Linie" im ersten Halbjahr 2013 überschreiten.
dpa/mh - Bild: Ariel Schalit (afp)