Die Europäische Union will Mitte Februar mit der Entsendung von Militärausbildern nach Mali beginnen. Das sagte ein Sprecher der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton am Samstag in Brüssel. Diplomaten nannten den 12. Februar als Starttermin. Alle Ausbilder sollen bis Mitte März vor Ort sein, so dass am 1. April das Training aufgenommen werden könne.
Zuvor müssen die EU-Minister das Startsignal geben. Einige Tage danach könnten europäische Ausbilder beginnen, die malische Armee bei der Befehlskette zu beraten. Die Ausbildung könne voraussichtlich einige Wochen später beginnen.
Mitte Januar hatte die EU beschlossen, 200 bis 250 Militärausbilder nach Mali zu schicken, um die Armee auf den Kampf gegen Islamisten in Nordmali vorzubereiten. Die EU will sich nicht mit Kampftruppen am französischen Militäreinsatz beteiligen.
Der Kommandeur des EU-Ausbildungseinsatzes (EUTM Mali), der französische General François Lecointre, hatte zuvor Militär- und Sicherheitsexperten der EU sein Einsatzkonzept präsentiert. Es müsse von den EU-Ministern noch beschlossen werden, sagte der Sprecher. Die malische Regierung und die Streitkräfte sähen den Ausbildern mit Freude entgegen. Mit Hilfe der Europäischen Union könne die Armee zu einem demokratischen Werkzeug unter ziviler Aufsicht werden.
Malisch-französische Truppen weiter auf dem Weg nach Norden
Malische und französische Truppen sind am Samstag weiter in Richtung Norden vorgerückt, um die wichtigen Städte der Region aus den Händen islamischer Extremisten zu befreien. Ein französischer Militärsprecher erklärte, dass seine Männer sich derzeit in Léré südwestlich der historischen Stadt Timbuktu befänden.
Auch in Sévaré 570 Kilometer südlich der strategischen Stadt Gao gab es eine starke Militärpräsenz. "Überall hier in Sévaré sind Franzosen, einige ihrer Truppen sind gestern nach Norden in Richtung Gao aufgebrochen", sagte der Taxifahrer Buba Traoré. Ein Anwohner in der kürzlich zurückeroberten Stadt Douentza bestätigte, dass auch von dort Soldaten auf dem Weg nach Gao seien.
Die USA erwägen nach einem Bericht der "New York Times", Frankreich bei seinem Waffengang in Mali stärker zu unterstützen. Dabei gehe es vor allem um die Bereitstellung von Tankflugzeugen, berichtet die Zeitung. Bisher helfen die USA beim Transport französischer Soldaten und militärischer Ausrüstung in das afrikanische Land. US-Truppen sollen nicht geschickt werden. Frankreich hat etwa 3.000 Soldaten nach Mali entsandt, die dort den Vormarsch radikaler islamistischer Milizen stoppen sollen.
dpa/mh - Bild: Florian Plaucheur (afp)