Der Streik des Sicherheitspersonals an den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn sorgt am zweiten Tag in Folge für Ausfälle und Verspätungen. Am Freitagmorgen bildeten sich bereits wieder längere Warteschlangen an den Kontrollen. In Düsseldorf wurden vorsorglich mehr als 50 Flüge gestrichen, vor allem von Air Berlin und Lufthansa. Die Gewerkschaft Verdi hat angekündigt, bis zum Abend streiken zu wollen.
Insgesamt erwartete der Flughafen Düsseldorf - Deutschlands drittgrößter Airport - für Freitag 24.000 abfliegende Passagiere. Viele von ihnen müssten mit Wartezeiten und Ausfällen rechnen, hieß es in einer Mitteilung. In Köln/Bonn wurden einer Sprecherin zufolge am Morgen 26 Starts und Landungen storniert.
Rund 400 Sicherheitsleute streiken seit Donnerstag für mehr Geld. Am Freitagmorgen beteiligten sich erneut 200 Mitarbeiter an den Aktionen, sagte die Fachbereichsleiterin der Gewerkschaft Verdi, Andrea Becker, der Nachrichtenagentur dpa. Dadurch ist auch an diesem Freitag damit zu rechnen, dass der Flugbetrieb in Nordrhein-Westfalen den ganzen Tag über erheblich beeinträchtigt ist.
Die Flughäfen bemühten sich jedoch, das Durcheinander in Grenzen zu halten. Die Fluggäste seien diesmal rechtzeitig über die Fortsetzung des Streiks informiert worden, teilten die Flughäfen mit. Am Donnerstag kam der Arbeitskampf in NRW hingegen überraschend.
Die Gewerkschaft Verdi will mit dem Streik ihre Forderung nach Lohnaufschlägen von 30 Prozent für die Sicherheitsbranche durchzusetzen. Auch unbefristete Streiks seien möglich, bekräftigte Becker. Zudem werde überlegt, den Arbeitskampf Anfang nächster Woche auf das gesamte Sicherheitsgewerbe auszuweiten. "Da könnten auch sensible Bereiche wie die Bahnhöfe und der Objektschutz betroffen sein." In der Bewachungsbranche arbeiten allein in NRW 34.000 Menschen.
Die Sicherheitsunternehmen lehnen die Lohnforderungen bisher ab. Verdi habe für die Fluggastkontrolleure eine angebotene Tariferhöhung von über 9 Prozent ausgeschlagen, argumentierten die Arbeitgeber. Eine Lohnsteigerung von 30 Prozent würde zum massiven Abbau von Arbeitsplätzen führen, hieß es.
dpa/sh - Bild: Henning Kaiser (afp)