Jeder fünfte Syrer braucht nach Angaben der Vereinten Nationen humanitäre Hilfe. Die Hälfte der auf Hilfe Angewiesenen würde in nur drei der 14 Provinzen des Landes leben: In Aleppo, Homs und in der Gegend um die Hauptstadt Damaskus.
Zwei Millionen Syrer seien Vertriebene im eigenen Land, knapp 665.000 seien in die Nachbarländer geflohen. Für die erste Hälfte des Jahres benötigen die Helfer nach eigenen Angaben mehr als 1,5 Milliarden Dollar (1,14 Milliarden Euro).
Ein Drittel davon werde für die Menschen in Syrien gebraucht, der Löwenanteil jedoch für die Flüchtlinge, von denen jeweils etwa 150.000 in Jordanien, der Türkei und dem Libanon leben.
OCHA richtet seine Hoffnung auf eine Geberkonferenz am 30. Januar in Kuwait.
Flüchtlingsstrom schwillt an - Jordanier überfordert
Nach Luftangriffen in mehreren syrischen Provinzen ist die Zahl der Flüchtlinge im Nachbarland Jordanien dramatisch angestiegen. Lokale Medien berichteten am Donnerstag unter Berufung auf Regierungsmitglieder und die Armee, in den vergangenen vier Tagen seien mehr als 24.000 Syrer über die Grenze gekommen. Unter ihnen sind den Angaben zufolge etwa 9000 Kranke und Verletzte.
Regierungsbeamte sagten, die Behörden seien mit der Versorgung der Flüchtlinge bald überfordert. Sie forderten mehr internationale Unterstützung. Seit Beginn des Konflikts in Syrien im März 2011 haben bereits mehr als 300.000 Syrer in Jordanien Zuflucht gesucht.
Heftige Kämpfe in Homs - Islamische Strömung wird stärker
Je länger der Bürgerkrieg in Syrien andauert, desto mehr gewinnen islamistische Ideologen an Boden. Das Motto der für diesen Freitag geplanten landesweiten Demonstrationen lautet: "Mohammed ist unser ewiger Führer - Mohammed der Prophet Gottes und diejenigen, die mit ihm sind, sind hart im Umgang mit den Ungläubigen und gütig miteinander."
Der oppositionelle Syrische Nationalrat, der seinen Sitz in Istanbul hat, rief die Syrer in der Nacht zum Donnerstag auf, den Menschen in der umkämpften Stadt Homs zu helfen. Die Kämpfe in mehreren Vierteln der Stadt gingen am Morgen weiter. Am Mittwoch hatte die Organisation Syrischer Menschenrechtsbewerber landesweit 120 Tote gezählt, darunter 18 Angehörige der Regierungstruppen.
dpa/jp - Archivbild: Elias Edouard (afp)