Im Mittelpunkt des 43. Weltwirtschaftsforums in Davos steht die Suche nach neuen Ideen und Impulsen für mehr wirtschaftliches Wachstum zur Überwindung der Folgen der Finanzkrise. Zudem wollen die Teilnehmer - unter ihnen fast 50 Staats- und Regierungschefs - über Möglichkeiten zur Stärkung der Abwehrkräfte gegen neue Krisenschübe beraten.
Russlands Ministerpräsident Dmitri Medwedew rief als erster Redner ausländische Investoren zu einem erheblich größeren Engagement in seinem Land auf.
"Wir streben ein jährliches Wirtschaftswachstum von mindestens fünf Prozent an, und dafür brauchen wir große ausländische Investitionen", sagte Medwedew. Zugleich räumte der Regierungschef ein, dass es in der russischen Wirtschaft sowie hinsichtlich des Investitionsklimas Ungewissheiten gebe. Diesem Problem werde man sich aber entschlossen stellen. "Unser Ziel ist es, zu den Top Ten der wirtschaftsfreundlichsten Länder der Welt zu gehören."
Am Donnerstag stehen unter anderem Reden von der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und von Großbritanniens Premierminister David Cameron auf dem Programm. Prominente Debattenteilnehmer sind auch die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, und der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi.
Premierminister Elio Di Rupo wird am Mittwoch und Donnerstag an den Beratungen teilnehmen. Auch der flämische Ministerpräsident Kris Peeters, Finanzminister Steven Vanackere und der Gouverneur der Nationalbank, Luc Coene, werden beim Weltwirtschaftsforum erwartet.
Immer mehr syrische Flüchtlinge
Immer mehr Syrer verlassen ihr Land. Seit Beginn des Konflikts sind nach Angaben der Vereinten Nationen mehr als 650.000 Menschen aus Syrien geflohen. Die Lage verschlimmere sich zusehends, sagte eine UN-Sprecherin beim Weltwirtschaftsgipfel in Davos. Die Flüchtlinge sorgten zudem für Spannungen in den Anrainerstaaten. Dort befürchte die einheimische Bevölkerung, dass der Flüchtlingsstrom noch zunimmt.
Alleine die Türkei habe 160.000 Syrer aufgenommen. Ein Großteil von ihnen lebt derzeit in einem der 16 Flüchtlingslager. Dennoch werde die Türkei ihre Grenze zu Syrien nicht schließen, versicherte der türkische Außenminister.
dpa/est - Bild: Johannes Eisele (afp)