Die Parlamentswahlen in Israel sind mit erheblichen Verlusten für das Bündnis von Ministerpräsident Netanjahu geendet. Das berichtet das Nachrichtenportal Ynet unter Berufung auf die zentrale Wahlkommission. Der Likud-Beitenu-Block verfügt demnach nur noch über 31 der 120 Sitze in der Knesset. Das sind elf Sitze weniger als zuvor.
Großer Gewinner der Wahl ist der frühere TV-Journalist Jair Lapid, dessen liberale Zukunftspartei (Jesch Atid) auf 19 Mandate und damit auf Platz zwei kam. In der Knesset wird es damit ein Patt zwischen dem religiösen rechtsnationalistischen Lager und Parteien der politischen Mitte und links davon sowie der arabischen Parteien geben: beide verfügen über je 60 Mandate. Als Chef des stärksten Blocks dürfte Netanjahu jedoch die Regierungsbildung übernehmen.
Auf Platz drei landete die Arbeitspartei von Shelly Jachimowich mit 15 Mandaten. Platz vier muss sich der Multimillionär Naftali Bennett mit seiner ultrarechten Partei Das Jüdische Haus mit der orthodoxen Schas-Partei teilten. Die religiösen UTJ-Partei kam auf sieben Sitze gefolgt von der Ex-Außenministerin Zipi Livni mit ihrer Neugründung Bewegung und der linksliberalen Merez-Partei mit je sechs Sitzen. Die drei arabischen Parteien erhielten zusammen zwölf Mandate. Die bisher mit 28 Sitzen größte Partei Kadima von Schaul Mofas konnte doch noch die Zwei-Prozenthürde nehmen und hat zwei Sitze.
dpa - Bild: Menahem Kahana (afp)