Gut ein Jahr nach dem Abzug der US-Truppen reißt die Gewalt im Irak nicht ab. Allein bei Bombenanschlägen im Großraum Bagdad kamen am Dienstag mindestens zehn Menschen ums Leben. Im Norden, wo seit Wochen die sunnitische Opposition demonstriert, lieferten sich Aufständische Kämpfe mit der Polizei.
In dem überwiegend von Schiiten bewohntem Bagdader Stadtteil Al-Schula explodierte eine Autobombe auf einem belebten Markt. Fünf Menschen wurden nach Polizeiangaben getötet, 17 wurden verletzt.
Südlich der Hauptstadt sprengte sich ein Terrorist nach Informationen aus Sicherheitskreisen mit einer Autobombe an einem Kontrollpunkt in Al-Mahmudija in die Luft und riss vier Menschen mit in den Tod. Bei den Opfern handelt es sich unter anderem um zwei Polizisten. 16 Menschen wurden verletzt.
Nahe der nördlichen Stadt Mossul wurden zwei Polizisten bei Feuergefechten getötet. Unter den fünf Verletzten sei auch ein irakischer Soldat, hieß es. In der nördlichen Stadt Baidschi wurden am Dienstag fünf Menschen, unter ihnen eine Polizist, von Unbekannten erschossen.
In Samarra, 120 Kilometer nördlich von Bagdad, wurde ein prominenter sunnitischer Stammesführer von Bewaffneten erschossen. Am Vortag hatte es in der Stadt eine gemeinsame Operation von Polizei, Armee, Geheimdienst und Stammeskämpfern gegen Milizen gegeben. Dabei waren zehn Aufständische getötet worden.
Fast täglich kommt es im Irak zu Kämpfen und Anschlägen. Zugleich gehen zahlreiche Sunniten gegen die Politik des schiitischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki auf die Straße. Der Irak leidet unter einem Machtkampf zwischen Schiiten und Sunniten. Fast täglich gibt es Anschläge, die meist dem irakischen Ableger des sunnitischen Terrornetzes Al-Kaida zugeschrieben werden.
dpa/okr - Bild: Ali Al-Saadi (afp)