Bis 11:00 Uhr (MEZ) habe die Beteiligung bei 26,7 Prozent gelegen, teilte die Wahlkommission mit. 2009 seien es zu diesem Zeitpunkt 23,4 Prozent gewesen.
Mehr als 5,6 Millionen Wahlberechtigte sind aufgerufen, die 120 Mitglieder der Knesset neu zu bestimmen. Die Wahllokale schließen um 21:00 Uhr (MEZ).
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kämpft um eine Regierungsmehrheit. Sein rechtes Bündnis Likud-Beitenu hat nach Umfragen gute Chancen, stärkste politische Kraft im Parlament zu werden. Die Regierungskoalition aus rechten, religiösen und siedlerfreundlichen Parteien kann mit etwa 65 der 120 Mandate rechnen. Die Parteien der politischen Mitte und links davon sind zerstritten.
Wichtigste Themen für die Wähler sind nach Umfragen Wirtschaft und Soziales. Dagegen haben die meisten Israelis den Glauben an einen Frieden mit den Palästinensern verloren. Auch der Atomstreit mit dem Iran stand nicht im Zentrum des Wahlkampfes.
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat gemeinsam mit seiner Frau Sara am Dienstag schon kurz nach Öffnung der Wahllokale seine Stimme abgegeben. "Es ist kein regnerischer Tag, aber ich hoffe, es wird Stimmen für den Likud regnen", zitierte die Zeitung "Jerusalem Post" den konservativen Politiker. Netanjahus ultra-rechter Konkurrent, Israels neuer Politstar Naftali Bennett, habe vor dem Wahllokal sogar die Nationalhymne zum Besten gegeben, hieß es.
Knesset-Kandidatin bekommt am Tag der Wahl ein Baby
Eine Kandidatin für das israelische Parlament hat am Tag der Wahl ein Baby geboren. Die 29-jährige Meirav Cohen von Hatnua (Die Bewegung) brachte in der Nacht zum Dienstag ein gesundes Mädchen zur Welt, wie ihr Mann bestätigte. Die Parteivorsitzende Zipi Livni habe das Paar am Montagabend selbst ins Krankenhaus gebracht, sagte Ehemann Juval Admon der Nachrichtenagentur dpa. "Sie hat uns gefahren und dann im Krankenhaus mit dem Papierkram geholfen", sagte er. Cohen sei bis kurz vor der Geburt noch im Wahlkampf aktiv gewesen. "Sie hat gemeinsam mit Livni mit unentschiedenen Wählern telefoniert, als plötzlich die Fruchtblase platzte", erzählte Admon. Das Kind sei etwa eine Woche zu früh mit einem Gewicht von knapp drei Kilo zur Welt gekommen gekommen. Er sehe jedoch keinen Zusammenhang mit dem Stress im Wahlkampf. "Meine Frau ist total cool, sie war nicht unter Druck."
Cohen ist die Nummer neun auf der Liste der Partei von Ex-Außenministerin Livni. Sie hoffe nun sehr, dass es für einen Sitz im Parlament reichen werde. "Sie will dringend Abgeordnete werden, hoffentlich bekommen wir heute noch ein Geschenk", sagte der Mann. Eine Babypause plane die junge Mutter dennoch ein.
dpa/mh/okr/sh - Bild: Bild: Gali Tibbon (afp)