Mit einem feierlichen Akt vor dem Kapitol in Washington startet US-Präsident Barack Obama am Montag in seine zweite Amtszeit. Nach Behördenangaben wird bei dem großen Spektakel in der amerikanischen Hauptstadt mit 500 000 bis 700 000 Zuschauern gerechnet, darunter sind viele hochkarätige Gäste aus aller Welt. Die insgesamt mehrstündige Veranstaltung wird in vielen Teilen der Erde live im Fernsehen übertragen.
Antrittsrede mit Spannung erwartet
Bereits am Sonntag hatte der oberste Richter des Landes, John Roberts, dem ersten schwarzen Präsidenten der Vereinigten Staaten in einer kurzen Zeremonie im Weißen Haus den Amtseid abgenommen. Am Montag leistet Obama den Schwur auf die Verfassung dann noch einmal öffentlich. Zudem wird er in einer mit Spannung erwarteten Antrittsrede voraussichtlich die Ziele für die zweite Hälfte seiner Präsidentschaft darlegen. Anschließend nimmt er mit der First Lady Michelle Obama eine Parade mit Musikkapellen und Festwagen ab. Für den Abend sind zwei Bälle geplant.
Nach seiner Vereidigung feierte Obama bereits am Sonntagabend mit Mitarbeitern, Freunden und Unterstützern in einem Washingtoner Museum. In einem kurzen Toast betonte er, dass es bei dem Fest am Montag weniger um seine Amtseinführung gehe, sondern um «diese unglaubliche Nation, die wir unser Zuhause nennen», wie anwesende Reporter berichteten. Er wollte seiner Ansprache am Montag nach eigenem Bekunden aber nicht vorgreifen.
Zweifacher Eid - Vorgeschriebener Termin fiel auf Sonntag
Grund für die zweifache Vereidigung des Präsidenten in diesem Jahr ist, dass das öffentliche Zeremoniell seit 1821 traditionell auf den Montag verschoben wird, wenn der eigentlich gesetzlich vorgesehene Termin am 20. Januar auf einen Sonntag fällt. Durch die Verschiebung fällt die Vereidigung des Afro-Amerikaners auf den Gedenkfeiertag für den schwarzen Bürgerrechtler Martin Luther King. Seinen Amtseid am Montag leistet Obama daher nicht nur auf eine Bibel seines Vorbilds, dem Ex-Präsidenten Abraham Lincoln, sondern auch auf eine Bibel aus Kings Besitz.
Rahmenprogramm mit US-Popgrößen
Umrahmt wird das Programm unter anderem von der Sängerin Kelly Clarkson und dem Sänger James Taylor. Die Popmusikerin Beyoncé singt die Nationalhymne.
Der Montag beginnt für die First Family mit der Teilnahme an einem Gottesdienst in einer episkopalischen Kirche, um 11.55 Uhr (17.55 Uhr MEZ) legt Obama dann den Eid ab. Der Demokrat Obama, seit Januar 2009 im Amt, hatte im vergangenen November mit klarer Mehrheit die Wahl gegen den republikanischen Kandidaten Mitt Romney gewonnen.
dpa - Bild: Bild: Jewel Samad (afp)