Mit massiver französischer Unterstützung setzen die malischen Truppen die islamistischen Rebellen zunehmend unter Druck. Die Regierungsverbände eroberten die Stadt Kona in der Landesmitte zurück. «Bevor wir einrücken konnten, haben wir 42 Stunden lang gekämpft», sagte Kommandeur Didier Dakouo am späten Donnerstagabend im nationalen Fernsehen.
Im Geiseldrama in Ostalgerien war am Freitag kein Ende abzusehen. Die französische und die britische Regierung erklärten die Lage in der von Islamisten überfallenen Industrieanlage In Amenas für unübersichtlich. Am Donnerstag hatten Regierungstruppen dort den Wohnbereich befreit und die Produktionsanlagen abgeriegelt. Unklar war, ob einige Terroristen mit Geiseln aus In Amenas entkommen konnten. Mehrere westliche Regierungen kritisierten das unabgesprochene Vorgehen Algeriens.
Truppen rücken vor
Eine Entlastung ihrer Kampfesbrüder in Mali brachte die Geiselnahme der Islamisten in Algerien nicht. Nach der Rückeroberung Konas rückten die malischen Truppen am Freitag in Richtung auf die von Rebellen gehaltene Stadt Douentza vor. Weitere Verbände stünden in Niono, rund 60 Kilometer vor Diabali, bereit.
Nigeria erhöhte nach einem Bericht der Zeitung «This Day» seine Zusage für die westafrikanische Mali-Eingreiftruppe um 300 auf 1200 Mann. Die USA erklärten sich bereit, den Franzosen für Truppentransporte Transportflugzeuge zu stellen. Die Bundeswehr brachte am Donnerstag zwei Transall-Maschinen auf den Weg.
Und die Geiseln?
Das Schicksal vieler westlicher Beschäftigter des von BP, Statoil und Sonatrach betriebenen Werks mit 700 Mitarbeitern war am Freitag noch ungeklärt. Nach Informationen der BBC ist alleine das Schicksal von bis zu 20 Briten ungeklärt. Die britische Regierung geht vom Tod einer größeren Anzahl Landsleute aus. Premierminister David Cameron sagte wegen der «sehr schlechten Nachrichten» eine Grundsatzrede zur Europapolitik in den Niederlanden ab.
Frankreichs Innenminister Manuel Valls berichtete am Freitag im französischen Sender RTL, zwei Franzosen seien aus In Amenas heimgekehrt. Dem Sender Europe 1 berichtete einer von ihnen, er habe sich fast 40 Stunden vor den Terroristen in seinem Zimmer versteckt. Eine der norwegischen Geiseln wurde in der Nacht zum Freitag in Sicherheit gebracht. Der Energiekonzern Statoil teilte mit, das Schicksal von weiteren acht Norwegern sei ungeklärt.
dpa/rkr - Bild: Fred Dufour (afp)