Die USA wollen bis zu 30 Transportflüge nach Mali übernehmen, berichtet der TV-Sender CNN unter Berufung auf namentlich nicht genannte Beamte im Pentagon. Unklar ist demnach aber, ob die USA auch beim Auftanken von Flugzeugen Hilfe leisten wollten. Zuvor hatte die Regierung in Washington lediglich von logistischer Unterstützung gesprochen. Frankreich versucht im westafrikanischen Mali, den Vormarsch islamistischer Rebellen zu stoppen.
Zwei Transall-Maschinen der Bundeswehr nach Mali geflogen
Die Bundeswehr hat am Donnerstag mit ihrem Mali-Einsatz begonnen. Zwei Transall-Transportflugzeuge starteten am Abend vom schleswig-holsteinischen Flugplatz Hohn aus. In dem westafrikanischen Land hat ein großer Truppenaufmarsch begonnen. Die Europäische Union will nach einem Beschluss der EU-Außenminister so rasch wie möglich Militärausbilder in das westafrikanische Land entsenden.
Jede Transall-Maschine hat nach Angaben des Lufttransportgeschwaders 63 sieben Besatzungsmitglieder an Bord. Eine weitere Maschine sollte am Freitagmorgen vom bayerischen Fliegerhorst Landsberg aus starten. Heftiger Schneefall hatte ihren Start am Donnerstag zunächst verhindert. Die Transporter sollen Soldaten der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas in das Einsatzgebiet bringen, wo sie zusammen mit malischen und französischen Soldaten Islamisten aus dem Norden des Wüstenstaats zurückdrängen sollen.
Der Bundeswehreinsatz trifft in der deutschen Bevölkerung auf deutlich mehr Zustimmung als Ablehnung. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sprachen sich 49 Prozent für die logistische Unterstützung des Kampfes gegen die islamistischen Rebellen und für Ausbildungshilfe aus, nur 34 Prozent waren dagegen. Allerdings befürchtet eine klare Mehrheit von 60 Prozent, dass Deutschland durch die Mission noch stärker ins Fadenkreuz islamistischer Terroristen gerät. 29 Prozent glauben das nicht.
Die Transall-Maschinen flogen zunächst ins französische Évreux. Dort sollen zwei der insgesamt drei Flugzeuge mit Sanitätsmaterial beladen werden und dann in die malische Hauptstadt Bamako weiterfliegen. Die dritte Maschine ist nach Angaben der Luftwaffe nur Ersatz und soll nach Deutschland zurückkehren. Jedes Flugzeug kann rund 90 Soldaten transportieren und wird mit zwei Crews besetzt. Die 3300 Soldaten der Ecowas für den Kampf gegen die islamistischen Rebellen im Norden Malis sollen unter anderen von den Nachbarländern Nigeria und Niger gestellt werden.
EU will 250 Militärausbilder entsenden
Die EU beschloss am Donnerstag zudem, Spezialisten für die Ausbildung der malischen Armee zur Verfügung zu stellen. Die Vorbereitungen für den Mali-Einsatz von zunächst 2000 Soldaten aus Ländern der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas liefen auf Hochtouren, als erste wurden bis zu 500 Mann aus Nigeria erwartet. Die Europäische Union will rund 250 Militärausbilder nach Mali entsenden. Sie sollen dafür sorgen, dass die Armee des Landes die Rebellen bekämpfen kann. Die Außenminister versprachen zugleich finanzielle Unterstützung für den Ecowas-Kampfeinsatz in Mali mit 3300 afrikanischen Soldaten, die EU sprach sogar von 3500 Soldaten. Der französische General François Lecointre wurde zum Kommandeur der EU-Trainingsmission in Mali ernannt.
dpa