Unbekannte haben mit einem Sturmgewehr mehrere Schüsse auf Büros der regierenden griechischen Partei Nea Dimokratia (ND) abgefeuert. Eine Kugel wurde im Büro des konservativen griechischen Ministerpräsidenten Antonis Samaras gefunden, teilte ein Regierungssprecher mit. Verletzt wurde bei der Attacke, die sich in der Nacht zum Montag kurz nach 02:00 Uhr ereignete, niemand. Die Polizei fand in der Nähe der Büros neun Patronen einer Kalaschnikow-Maschinenpistole, berichtete das Staatsradio. Zunächst übernahm niemand die Verantwortung für den Anschlag.
Sicherheitskreise vermuteten, dass der Anschlag mit der Räumung eines seit Jahrzehnten von Autonomen besetzten Hauses zusammenhängen könnte. Dabei waren am 9. Januar mindestens 90 Menschen festgenommen worden. Nach der Räumung griffen Unbekannte in den vergangenen Tagen mehrfach Politiker, deren Verwandte und Journalisten an.
So warfen Unbekannte am Samstag Brandflaschen in den Eingang des Hauses, in dem der Bruder des griechischen Regierungssprechers lebt. Zudem verübten Unbekannte am Wochenende mehrere Brandanschläge auf Büros von Parteien und auf Geldautomaten. Am vergangenen Freitag waren die Häuser von fünf Journalisten mit Brandsätzen angegriffen worden. Die Verantwortung für diese Brandanschläge übernahmen Organisationen aus der autonomen Szene und begründeten dies mit der Räumung der besetzten Häuser.
"Die Demokratie lässt sich nicht terrorisieren", sagte ein Vertreter der bürgerlichen Partei Nea Dimokratia im griechischen staatlichen Fernsehen. Ähnlich äußerte sich Regierungssprecher Simos Kedikoglou.
dpa/sd - Bild: Aris Messinis (afp)