
Nach mehrtägigen Kämpfen in Mali haben die französischen Truppen den islamistischen Aufständischen im Norden des Landes nach eigenen Angaben "schwere Verluste" zugefügt. Allerdings räumte die französische Regierung am Montag ein, dass die Rebellen die Stadt Diabali im Süden des westafrikanischen Krisenlandes unter ihre Kontrolle gebracht hätten. Diabali liegt rund 400 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Bamako. Die malische Armee habe die Stadt zwar verteidigt, sei aber unzureichend ausgerüstet gewesen, sagte Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian.
Mit ihren Luftangriffen auf strategisch wichtige Städte im Norden haben die Franzosen nach malischen Angaben die Rebellen aus Gao, Kidal und Timbuktu vertrieben. Die Luftangriffe auf Gao hätten aufgehört, bestätigte ein Augenzeuge. "Bei den Luftangriffen wurden 30 Fahrzeuge und vier Panzer der Rebellen zerstört, und es gab Dutzende Tote." Derzeit ist unklar, wer die Stadt 1200 Kilometer nördlich von Bamako kontrolliert. Er habe Rebellen der Bewegung für Einigkeit und Dschihad in Westafrika (MUJWA) in den Straßen gesehen, berichtete der Augenzeuge.
MUJWA-Anführer Omar Ould Hamaha drohte den Franzosen mit Vergeltung. "Frankreich hat - für alle Franzosen - die Pforten zur Hölle geöffnet", sagte er dem Rundfunksender Europe 1. "Frankreich ist in eine Falle geraten, die gefährlicher ist als der Irak, Afghanistan oder Somalia. Und das ist nur der Anfang."
Militäreinsatz von nur kurzer Dauer
Paris rechnet dagegen mit einem Militäreinsatz von nur kurzer Dauer. Die Intervention sei "eine Frage von Wochen", sagte Außenminister Laurent Fabius. Der Minister rechtfertigte den Militäreinsatz: "Frankreich musste dringend eingreifen, sonst gäbe es Mali nicht mehr, dafür aber einen terroristischen Staat." Zugleich lobte er die internationale Unterstützung.
Nach dem Eingreifen der Franzosen in Mali will die Europäische Union (EU) die geplante Entsendung von rund 200 Militärausbildern leicht vorziehen. Sie sollen "in der zweiten Februarhälfte oder Anfang März" einsatzbereit sein und die malische Armee in die Lage versetzen, selbst gegen terroristische Bedrohungen vorzugehen, sagte ein Sprecher der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton in Brüssel. An einem Kampfeinsatz werde sich die EU aber nicht beteiligen.
Französische Soldaten kämpfen seit Freitag an der Seite malischer Truppen, um den Vormarsch islamistischer Rebellen in den Süden des Landes zu stoppen. Am Montag kündigte Paris die Verlegung weiterer Kampfflugzeuge vom Typ Rafale nach Mali an. Die Soldaten sind unter anderem mit Kampfflugzeugen des Typs Mirage 2000 D und Kampfhubschraubern des Typs Gazelle im Einsatz. Ziel sei, einer malisch-afrikanischen Kampftruppe den Weg zur Rückeroberung des gesamten Landes zu ebnen, sagte Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian.
Unterstützung von mehreren Nationen
Frankreich wird nach den Worten von Außenminister Laurent Fabius beim Kriegseinsatz in Mali von mehreren Nationen unterstützt. So habe etwa Algerien dem französischen Militär umfassende Überflugrechte eingeräumt, sagte der Außenminister am Sonntagabend im Gespräch mit französischen Medien. Die Unterstützung sei riesig, betonte Fabius und nannte dabei Großbritannien, Dänemark, andere europäische Länder und die USA.
Die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas bereitet die Entsendung einer rund 3300 Mann starken Kampftruppe vor. Unter anderem hätten Niger, Burkina Faso, Senegal, Togo, Nigeria und Benin die Entsendung von jeweils mehreren hundert Soldaten angekündigt, berichtete die Webseite "Mali Web". Der UN-Sicherheitsrat hatte den Ecowas-Militäreinsatz am 20. Dezember einstimmig gebilligt.
Am Abend wird sich auf Antrag Frankreichs der Weltsicherheitsrat in einer Sondersitzung mit der Lage in Mali beschäftigen. Dabei sollen die 15 Nationen in dem Rat über die jüngste Entwicklung informiert werden, teilte die französische UN-Botschaft am Sonntag in New York mit.
Belgien mit logistischer Hilfe?
Aus belgischen Quellen verlautete, dass Belgien schon bald dem französischen Wunsch nach der Bereitstellung eines C-130 Transportflugzeuges entsprechen könnte. Paris soll am Wochenende informell um Unterstützung in Brüssel nachgesucht haben. Aus dem Umkreis von Verteidigungsminister Pieter de Crem wurden diesbezügliche Kontakte bestätigt. Für den Fall einer formellen Anfrage werde der Minister die Kollegen der Regierung konsultieren, meldete die Brüsseler Tageszeitung "Le Soir".
In Mali sind derzeit 183 Belgier tätig. Die Meisten hielten sich in der Hauptstadt Bamako auf, verlautete aus dem Außenministerium. Die diplomatischen Dienste stünden in ständigem Kontakt mit den Landsleuten.
Van Rompuy sieht Einsatz in Mali für dringend an
EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy sieht in dem Zurückdrängen der islamistischen Terroristen in Mali eine dringende Notwendigkeit. Das sagte Van Rompuy am Montag nach einem Treffen mit dem Sekretär der Arabischen Liga, Nabil al-Arabi, in Kario. Am Nachmittag tritt der UNO-Sicherheitsrat zusammen, um über das weitere Vorgehen im Mali-Konflikt zu beraten.
belga/dpa/soir/rkr/sd - Bild: Nicolas-Nelson Richard (afp)
In Europa, besonders in F, geht die Islmisierung allerdings über die ungebremste Zuwanderung und des demografischen Wandels unvermindert weiter. Offenbar stehen Europa noch heisse Zeiten bevor. Daran werden auch ein paar Bomben und ein paar tote Islamisten in Mali noch anderwo etwas ändern.
Dumm gelaufen für Europa!