
Bei einer versuchten Geiselbefreiung durch das französische Militär sind in Somalia nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Paris drei Franzosen umgekommen. Neben dem 2009 verschleppten Geheimagenten Denis Allex seien auch zwei französische Soldaten gestorben, erklärte das Ministerium nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP am Samstag. Allex sei von den Geiselnehmern getötet worden.
Die islamistische Al-Schabaab-Miliz, die Allex im Juli 2009 aus einem Hotel in der Hauptstadt Mogadischu verschleppt hatte, dementierte dagegen den Tod der Geisel. Allex sei am Leben und weitab von dem Schauplatz der Aktion in Sicherheit. Die Rebellen hätten einen verletzten französischen Soldaten in ihre Gewalt gebracht und bei dem rund 45-minütigen Gefecht weitere französische Soldaten getötet, erklärte die Miliz. Die Rebellen würden binnen zwei Tagen über das weitere Schicksal von Allex entscheiden.
Nach Angaben des Pariser Verteidigungsministeriums kamen bei der Aktion auch 17 somalische Extremisten ums Leben. Der Fernsehsender BFM berichtete, bei der Aktion in Bulomarer, rund 110 Kilometer südlich von Mogadischu, seien auch Hubschrauber eingesetzt worden. Allex war für die französische Regierung als Sicherheitsberater nach Somalia geschickt worden. Einem zweiten Franzosen, der gemeinsam mit ihm entführt worden war, gelang später die Flucht.
Die Al-Schabaab-Miliz hat in der Vergangenheit in Somalia zahlreiche Anschläge verübt. Sie versucht seit Jahren, im Süden des Landes einen islamischen Staat zu errichten und bekämpft die Übergangsregierung in Mogadischu.
dpa