Die Zahl der Toten bei der verheerenden Anschlagserie in Pakistan ist nach Angaben der Polizei vom Freitag auf mindestens 114 gestiegen. Besonders viele Opfer forderte ein Doppelanschlag sunnitischer Extremisten auf die schiitische Minderheit in der Provinzhauptstadt Quetta.
Die Polizei in Quetta teilte mit, bei dem Doppelanschlag seien 82 Menschen getötet und mehr als 120 verletzt worden. Unter den Toten sei ein Selbstmordattentäter. Der Attentäter habe sich in einer Billardhalle in einem Schiiten-Viertel in die Luft gesprengt. Als Helfer und Journalisten eintrafen, sei eine Autobombe detoniert. Die sunnitische Terrorgruppe Lashkar-e-Jhangvi bekannte sich zu der Tat.
Wenige Stunden zuvor waren bei einem Anschlag in Quetta nach Krankenhausangaben elf Menschen getötet und 34 verletzt worden. Unter den Verletzten sind nach Angaben der Grenztruppen zehn ihrer Soldaten. Die Zeitung "Dawn" berichtete, eine Separatistengruppe habe sich zu der Tat in der Hauptstadt der Provinz Baluchistan bekannt. Separatisten in der Provinz greifen regelmäßig Sicherheitskräfte an.
Bei einem Anschlag im Swat-Tal in der nordwestpakistanischen Provinz Khyber-Pakhtunkhwa waren nach Angaben der Polizei mindestens 21 Menschen getötet und 75 verletzt worden. Zu der Explosion kam es in der Stadt Mingora in einem islamischen Zentrum, das Prediger ausbildet. Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat.
dpa/jp - Bild: Banaras Khan (afp)