Unter Vermittlung der Türkei und des Emirats Katar hat im Bürgerkriegsland Syrien ein großangelegter Gefangenenaustausch begonnen. Eine Vereinbarung sehe vor, dass syrische Rebellen 48 verschleppte Iraner freilassen, während das syrische Regime mehr als 2.100 inhaftierte Zivilisten auf freien Fuß setze, berichtete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu heute.
Die Zahl der Entführungen soll zuletzt dramatisch zugenommen haben. Eine oppositionelle syrische Website berichtete heute, im Stadtzentrum von Damaskus hätten Angehörige der "Volkskomitees" tagsüber 92 Menschen verschleppt, die auf Busse in den Stadtteil Dschobar warteten. Der Bezirk Dschobar gehört zu den Hochburgen der Gegner von Präsident Assad.
Russland kündigt Syrien-Treffen in Genf an
Im Ringen um eine Lösung im Syrien-Konflikt kommen Vertreter Russlands und der USA an diesem Freitag in Genf erneut mit dem UN-Beauftragten Brahimi zusammen. Das Moskauer Außenministerium teilte mit, an dem "Gedankenaustausch ohne Vorbedingungen" würden die Vize-Außenminister Bogdanow und Burns teilnehmen.
Die drei Politiker hatten bei ihrem ersten Treffen in Genf vor einem Monat betont, eine politische Lösung des Konflikts sei immer noch möglich. Russland lehnt einen militärischen Eingriff in Syrien ab und betont stets, dass die Syrer selbst über ihre Zukunft entscheiden müssten.
orf/dpa/mh