Damit zog Wowereit am Montag die Konsequenzen aus der mittlerweile vierten Verschiebung der Inbetriebnahme des Airports. Er stellte jedoch klar, dass er als Regierender Bürgermeister von Berlin im Amt bleiben wolle. Ebenso ist er auch künftig Mitglied im Flughafen-Aufsichtsrat.
Platzeck kündigte an, auf der nächsten Plenarsitzung des Landtags die Vertrauensfrage stellen zu wollen. Er wolle sich der vollen Unterstützung der Fraktionen sicher sein, die die Landesregierung tragen, begründete er den Schritt. Im Landtag, der am 23. und 24. Januar wieder zusammenkommt, gibt es eine deutliche Mehrheit von Rot-Rot. Platzeck ist bereits Mitglied des Aufsichtsrats der Betreibergesellschaft.
Einen neuen Eröffnungstermin nannte Wowereit nicht. Sicher scheint nur, dass der Airport vor 2014 nicht eröffnet wird. Eigentlich sollte der künftig drittgrößte deutsche Flughafen nach bereits drei Verschiebungen am 27. Oktober 2013 eröffnet werden.
Grund für die vierte Verschiebung sind ungelöste Probleme mit der Brandschutzanlage. Ursprünglich sollte der Airport bereits im Oktober 2011 in Betrieb gehen. Berlin und Brandenburg sowie der Bund sind die Gesellschafter des Flughafens. Der neue Flughafen soll die alten Airports in Tegel und Schönefeld ersetzen. Er wird nach jüngster Kalkulation mindestens 4,3 Milliarden Euro kosten, mehr als doppelt so viel wie anfangs angegeben.
Über den "neuen Erkenntnisstand" des Managements, dass die Probleme doch größer seien, habe das Bundesverkehrsministerium am Wochenende erfahren, sagte ein Sprecher von Ressortchef Peter Ramsauer (CSU). Das sei in einem per Boten zugestellten Schreiben mit Datum 4. Januar mitgeteilt worden. Der brandenburgische Regierungssprecher Thomas Braune sagte, darin habe Flughafen-Technikchef Horst Amann informiert, dass das Eröffnungsdatum Oktober "real nicht zu halten" sei.
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