Bei einer lokalen Volksabstimmung sprach sich zwar am Wochenende eine deutliche Mehrheit dafür aus, dass die Grünfläche im Zentrum von Gyömrö wieder ihren früheren Namen bekommt. Doch blieb die Wahlbeteiligung mit 18 Prozent klar unter der 50-Prozent-Marke, die gesetzlich vorgeschrieben ist, damit ein Referendum Gültigkeit erlangt.
Gegen die Umbenennung in Horthy-Park stimmten 1778 Bürger, dafür waren nur 484, berichteten ungarische Medien am Montag. Horthy regierte von 1920 bis 1944 als autoritärer "Reichsverweser" über Ungarn. Er führte sein Land an der Seite des nationalsozialistischen Deutschlands in den Zweiten Weltkrieg. Im Frühjahr 1944 nahm Horthy es hin, dass der ungarische Staatsapparat auf Geheiß der SS fast eine halbe Million ungarische Juden nach Auschwitz deportierte.
Der Gemeinderat von Gyömrö hatte im Juni des Vorjahres beschlossen, den Hauptplatz des Ortes in Horthy-Platz umzubenennen. Nach Protesten aus der Bevölkerung beschränkte man sich darauf, den angrenzenden Park nach Horthy zu benennen. Vize-Bürgermeister Attila Mezey wertete die ungültige Volksabstimmung als "Absegnung" der umstrittenen Namensgebung.
dpa - Bild: Peter Kohalmi (afp)