Bis dahin hätten sie Zeit, sich Anwälte zu suchen, sagte Richterin Namrita Aggarwal am Montag in Neu Delhi. Sonst würden ihnen Pflichtverteidiger gestellt. Danach soll der Fall an ein neues Schnellgericht in Neu Delhi übergeben werden.
Am Montag wurden den Beschuldigten Kopien der Anklageschrift überreicht.
Aggarwal hatte die Öffentlichkeit von der Vorführung der Verdächtigen ausgeschlossen. Sie ließ den überfüllten Gerichtssaal räumen, weil sie die Sicherheit der mutmaßlichen Vergewaltiger in der chaotischen Menge gefährdet sah.
Im Saal war es zuvor zu tumultartigen Szenen gekommen. Anwälte stritten untereinander, nachdem zwei von ihnen angeboten hatten, die Beschuldigten zu vertreten. Sie wollten damit einen Boykott der Anwaltskammer in dem Distrikt brechen, die beschlossen hatte, eine Verteidigung der Männer «aus moralischen Gründen» zu verweigern.
Ein konkretes Datum für den Beginn des Mordprozesses vor dem Schnellgericht gibt es noch nicht. Den fünf erwachsenen Beschuldigten droht der Galgen. Beim sechsten Verdächtigen wird mit Hilfe von Knochentests geprüft, ob er - wie von ihm selbst behauptet - minderjährig ist. Das 23-jährige Opfer war am 16. Dezember in einem fahrenden Bus in Neu Delhi vergewaltigt und gefoltert worden. Vor anderthalb Wochen starb die junge Frau an ihren Verletzungen.
dpa/sh - Bild: Sajjad Hussain (afp)