Italiens scheidender Ministerpräsident Mario Monti zieht an der Spitze eines Bündnisses der Mitte in den Wahlkampf. Als Favorit für die vorgezogene Parlamentswahl im Februar gilt laut Umfragen derzeit aber das Mitte-Links-Bündnis um den Chef der Demokratischen Partei (PD), Pier Luigi Bersani. Auch Montis Vorgänger Silvio Berlusconi greift nach dem Amt des Regierungschefs.
Mario Monti: Der 69-jährige Wirtschaftsprofessor und frühere EU-Kommissar für Wettbewerb und Binnenmarkt hat sich in seiner 13-monatigen Amtszeit einen Namen als Reformer gemacht. Mit einer harten Spar- und Steuerpolitik beruhigte er die Finanzmärkte und brachte Italien neues Vertrauen. Der parteilose "Professore" steht zugleich für ein Italien, das mit der Bunga-Bunga-Ära Berlusconis nichts zu tun haben will.
Silvio Berlusconi: Der 76 Jahre alte Medienmogul, Milliardär und dreimalige Ministerpräsident hat zuletzt vor allem wegen seiner Skandale Schlagzeilen gemacht. Bedrängt von Affären und Prozessen war der als "Cavaliere" bekannte Rechtspopulist vor 13 Monaten abgetreten. Anfang Dezember entzog seine Mitte-Rechts-Partei PdL (Volk der Freiheit) Monti im Parlament die Unterstützung und erzwang so dessen Rücktritt.
Pier Luigi Bersani: Der 61-jährige studierte Philosoph gilt als pragmatischer Linker mit wirtschaftlicher Kompetenz. Der Chef der Mitte-Links-Partei PD (Partito Democratico), hatte sich Anfang Dezember bei der Urwahl seines Bündnisses als Kandidat für das Amt des Premiers klar durchgesetzt. Als Minister für Industrie, Transport und Wirtschaft machte Bersani sich zwischen 1996 und 2008 unter drei Mitte-Links-Regierungen als Reformer und Liberalisierer einen Namen.
dpa - Bild: Vincenzo Pinto (afp)