In der indischen Hauptstadt Neu Delhi haben die gewalttätigen Proteste gegen eine Massenvergewaltigung ein Todesopfer gefordert.
Ein 46 Jahre alter Polizist, der bei den Demonstrationen am Sonntag verletzt worden war, starb am Dienstag in einem Krankenhaus, berichteten die Behörden. Danach sollen bei den Protesten, die auch am Dienstag anhielten, 78 Polizisten und 60 Demonstranten verletzt worden sein.
Die Polizei sperrte wieder Straßen im Zentrum von Neu Delhi und schloss mehrere U-Bahnstationen. Hunderte Demonstranten hatten sich versammelt. Sie forderten ein schnelles Verfahren gegen sechs Männer, die vor rund einer Woche eine 23-jährige Frau in Neu Delhi brutal missbraucht haben sollen. Die 23-Jährige sei mehrmals operiert worden, teilten die Ärzte am Dienstag mit. Ihr Zustand sei immer noch kritisch. Sie war am Sonntag vor einer Woche mit einem Freund in einen privaten Bus gestiegen. Dort schlugen die sechs Insassen die junge Frau und ihren Begleiter mit einer Eisenstange. Fast eine Stunde missbrauchten sie die 23-Jährige.
Acht Demonstranten waren im Zusammenhang mit dem Angriff auf den Polizisten festgenommen worden, wurden jedoch später wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Polizei ermittelt gegen sie. Bei ähnlichen Protesten hatte die Polizei im Bundesstaat Manipur am Sonntag einen Journalisten erschossen. In Imphal hatten aufgebrachte Mitglieder von Film- und Kulturorganisationen die Festnahme eines Mannes gefordert, der eine Schauspielerin belästigt haben soll.
dpa - Bild: Sajjad Hussain (afp)