Zazarow war am Donnerstagabend vom Obersten Richterrat zum neuen Generalstaatsanwalt gewählt worden.
Zazarow gilt als Mann der bürgerlichen Regierung. "Dieses Verfahren war praktisch keine Wahl", erklärte der sozialistische Ex-Innenminister und Parlamentarier Michail Mikow am Freitag. Auf die Mitglieder des Obersten Richterrats sei "politischer Druck" ausgeübt worden, klagten alle Oppositionsparteien übereinstimmend. Sie begründeten ihren Verdacht damit, dass Richter, die andere Kandidaten vorgeschlagen hatten, letzten Endes für Zazarow gestimmt hätten.
Die ehemalige EU-Kommissarin und Juristin Meglena Kunewa, die jetzt eine im Parlament nicht vertretene Partei führt, hatte an Staatschef Plewneliew vergeblich appelliert, die Wahl des Generalstaatsanwalts nicht zu billigen.
Die Sozialisten riefen die EU-Kommission zum Eingreifen auf. Die Brüsseler Kommission wollte zum Fall Zazarow keine Stellung nehmen, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur BTA unter Berufung auf einen Kommissionssprecher. Wegen seiner Probleme im Justizbereich steht Bulgarien auch nach dem EU-Beitritt 2007 unter besonderer EU-Beobachtung.
dpa