Die Ratingagentur Standard & Poor's hat die Kreditwürdigkeit Zyperns erneut um zwei Stufen gesenkt. Die Bonitätsnote sei von "B" auf "CCC+" reduziert worden, teilte S&P in der Nacht zum Freitag mit. Zuletzt hatte die US-Ratingagentur die Kreditwürdigkeit des Euro-Landes Mitte Oktober gleich um drei Stufen gesenkt.
Schon damals war eine mögliche weitere Herabstufung angekündigt worden. Die sehr schlechte Bewertung dürfte die Finanzierung des Landes über die Märkte noch mehr erschweren.
Nikosia reagierte gelassen auf die Senkung seiner Kreditwürdigkeit: Sie dürfe zwar nicht unterbewertet werden, sie habe aber "keine substanzielle Bedeutung. Zypern ist seit zwei Jahren aus dem (Kapital-)Markt raus", sagte Zyperns Finanzminister Vassos Shiarly im staatlichen zyprischen Rundfunk am Freitagmorgen. Was nun zähle sei nach den Worten des Finanzministers das bevorstehende Stabilisierungsprogramm. Mitte Januar werde man wissen, wie hoch das Hilfsprogramm für Zypern sein werde. Shiarly lehnte einen Schuldenschnitt für die zyprischen Staatsanleihen ab.
Nach Ansicht von Standard & Poor's ist Zypern aufgrund seines starken Engagements bei griechischen Banken in den Strudel der Griechenlandkrise geraten und steckt in einer Rezession. Im Juni stellte das Land einen Antrag, unter den Rettungsschirm der Euro-Partner zu schlüpfen. Die Finanzminister der Eurogruppe wollen sich mit Zyperns Finanzproblemen am 21. Januar befassen.
Bild: Justin Lane (epa)