Rodrigo Rato musste sich am Donnerstag als Beschuldigter zu den Milliardenverlusten in den Bilanzen des Geldhauses äußern. Rato hatte bis zu seinem Rücktritt im Mai an der Spitze der Bank gestanden.
Der ehemalige spanische Wirtschafts- und Finanzminister wurde bei seiner Ankunft vor dem Gericht von einer wütenden Menge mit Pfiffen und Buhrufen empfangen. Unter den Demonstranten waren auch Anleger, die infolge der Bankia-Krise Teile ihres Vermögens verloren hatten. Einige von ihnen warfen mit Tinte gefüllte Ballons in Richtung auf den Bankier, trafen den 63-Jährigen nach Medienberichten aber nicht.
Rato war der letzte von 33 ehemaligen Mitgliedern der Bankia-Führung, die von dem Richter vernommen wurden. Den Bankiers werden unter anderem Bilanzfälschung und Unterschlagung zur Last gelegt. Bankia hatte im März in der Bilanz für 2011 zunächst einen Gewinn von rund 300 Millionen Euro ausgewiesen. Eine Überprüfung ergab jedoch einen Verlust von knapp 3,0 Milliarden Euro.
Rato trat als Präsident der Bank zurück, diese wurde verstaatlicht. Zu ihrer Sanierung wurden staatliche Hilfen von 19 Milliarden Euro notwendig. Dies trug maßgeblich dazu bei, dass Spanien die EU um Hilfe bitten musste.
dpa - Bild: Dani Pozo (afp)